Losgelöst


Bitte entschuldigen sie mich, ich will mich nur noch einmal schnell verabschieden. Ich werde dieses Buch jetzt endgültig zuklappen und mich mit anderen Dingen beschäftigen. Mit Dingen, die mir wichtig sind. Vielleicht gehe ich etwas im Park spazieren, vielleicht sehen wir uns ja am Tor, und wenn ich Lust habe, schaue ich mal vorbei. Wenn nicht, dann warten sie dort, und sie werden schon sehen, was sie davon haben. Vielleicht sehen wir uns auch auf dem nächsten Konzert. Und vielleicht, wenn ich Lust darauf habe, bin ich sogar mit dabei. Aber versprechen kann ich es noch nicht. Es kann gut sein, dass mir etwas wichtigeres dazwischen kommt. Aber vorerst muss ich noch jemanden anrufen. Sie wartet schon sehnsüchtig, und ein Wort von ihr ist mehr wert als hundert Worte von ihnen. Denken sie, was sie wollen, spielen sie ihr Spiel weiter, ab ich entscheide, wann ich aus dem Spiel aussteige. Sein sie wer immer sie sein wollen, aber erwarten sie nicht, dass ich auch so bin, wie sie es sich vorstellen. Und wenn sie wissen wollen, wie ich bin, dann fragen sie doch die kleine Nina und die kleine Gritt... denn sie kennen mich. Und so wird es wohl bleiben.
Darf ich einmal lachen? Darf ich von Herzen lachen? Sie auslachen und mir selber beweisen, dass sie mich doch nicht kennen werden?
Gute Frage....
Also, ich klappe das Buch jetzt zu, entgültig. Und wenn sie es gelesen haben sollten, dann lachen auch sie. Denn es sind doch nur die naiven Einträge eines nichtsnutzigen kleinen Jungen. Oder nicht?
Ein dummes Gekritzel, nicht wert, darüber nachzudenken und niemals so weitgehend, das es wirklich helfen kann. Dann lachen sie einfach. Lachen sie aber nicht über mich, lachen sie nur über sich selber. Den sie scheinen nichts verstanden zu haben.
Ich bin frei, freier als sie es jemals sein werden, und ich darf lachen. Ich lache über mich, da ich jemals so unsinnige Fragen stellen konnte und jemals so unsinnig gehandelt habe. Und ich habe diesmal wirklich Recht. Ein Schicksal der Ironie, vergessen sie meine Worte nicht. Es wird sie prägen, immer begleiten. Und ich bin stolz darauf. Ein paar sinnlose Worte, genauso sinnlos, wie die Kinder vor meiner Tür. Sehen sie mich an, ich bin ein Idiot. Und sie finden so was toll?
Ich lache sie aus, was immer sie auch denken mögen, und es ist mir egal was sie denken und von mir halten. Denn ich weiß, wer ich bin. Und das ist mehr, als viele andere wissen.



Patrick Kelly

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By Barby K. 1998






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