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"Sie werden viel arbeiten müssen" ‒ Alfred Döblin zum jungen Arno Schmidt, als dieser ihm erzählte, Schriftsteller werden zu wollen. Hiermit hatte Döblin sicherlich recht: Denn Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit! Hier informiere ich euch (semi-)regelmäßig über die Fortschritte besagter Arbeit.

 


 

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Make Curiepolis Great! 26. November 17

 

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Make Curiepolis Great! 26. November 17

 

 

Meine bisherige Curiepolis-Arbeit gliederte sich in zwei große Abschnitte: den verträumt-explosiven (2012-2015) und den sorgsam-systematischen (2016-2017). Initialzünder der ersten Phase war die Stadtpark-Episode. Zu dieser Zeit umfing mich das Wunder des Längeren Gedankenspiels mit ungeheurer Intensität. Nur mit der nebulösesten Andeutung eines übergeordneten Plans sprudelten Einfälle, Szenen, Welten aus meinem Gehirn hervor: die GROSSSTADT-Welt (später: Tlön), die "Konferenz zu Triest", auf der die Gründung eines Neo-Staats im Pazifik beschlossen wird, die "Flusstal-Reise", auf der ein namenloser Ich-Erzähler sich mit einem Mädchen namens Karla Sibelius (inzwischen: Verena Bruckner) über Thermodynamik und Kosmologie unterhält - und viele weitere Stücke und Fragmente, manche mehr, manche weniger gelungen. Mal schrieb ich mehrere Tage lang fieberhaft und produzierte in kurzer Zeit über hundert Seiten, mal legte ich lange Ruhepausen ein; zuweilen arbeitete ich über einen Monat lang kaum an meinen Texten.

Anfang 2016 beschloss ich, dass eine strukturiertere Herangehensweise erforderlich sei: Ich machte mich daran, in tagtäglicher Arbeit den ersten Band zu entwickeln - die Annika-Kontinuität. Die GROSSTADT- und die Stadtpark-Episode sollten in diesen Band eingebaut werden, wozu ich sie kräftig überarbeitete.

2016 ging wie im Flug vorüber - denn nicht nur in Curiepolis, auch in meinem persönlichen Leben (der "Vollzugsebene Null", wie ich zu sagen pflege) kam es zu tiefgreifende Veränderungen: ich zog von Jena nach Berlin um, um dort als "Bezahlhobby" als PR-Experte für das Institut für Festkörper-Kernphysik tätig zu werden -, und auch das Jahr 2017 nähert sich seinem Ende. Achthundert Seiten Annika-Band und über 300 Seiten weiteres Material - darunter die Triest-Konferenz, mit der ich mich noch ausführlicher zu beschäftigen gedenke, denn es ist ein interessanter Text - befinden sich auf meiner Festplatte. Wie soll es nun weitergehen?

Die Antwort ist einfach: Nach der explosiven und der sorgsamen Arbeitsphase naht nun die - wie sollen wir sie nennen? - die: brilliante! Make Curiepolis Great. Das bedeutet, dass die Geschichte endlich auch optisch die Form annimmt, die sie im Endergebnis haben soll. Denn Curiepolis wird kein Nullachtfünfzehn-Buch, dessen Erzählung ausschließlich auf Wort und Buchstabe beruht, so dass man es ohne Informationsverlust als .txt-Datei abspeichern könnte...

Das Etymino-Forschungsprogramm ist fertig: allerdings ist es in momentaner Form kaum zur Veröffentlichung geeignet, dazu ist die Benutzeroberfläche viel zu undurchsichtig. Es bildet jedoch eine exzellentes Fundament für das Programm, das nun benötigt wird: ein Curiepolis-Satzprogramm, mit dem die einzelnen Seiten nach den Konzepten der Etymino-Theorie gestaltet werden können.

Ich nenne es, in technologischer Anlehnung, "Mini-Demonstrator": Ein Buch-Prototyp mit zehn oder zwanzig Seiten - hier wird zum ersten Mal sichtbar werden, wie Curiepolis als fertiges Werk aussehen soll.

Curiepolis ist mitnichten ein "Hobby", sondern... nun, sagen wir: eine ernstzunehmende Beschäftigung! Solange, bis auch auf Vollzugsebene Null eine ressourcenbasierte Ökonomie, so wie in Curiepolis, etabliert wurde, drücken Menschen dieses "Ernstnehmen", "Wertschätzen", oder wie immer man es nennen möchte, durch Bezahlung in Geld aus - dafür gibt es historisch-psychologische Gründe. Einen ausgearbeiteten Masterplan habe ich noch nicht: aber der Pfad im Gesträuch, der zu einem auf Curiepolis beruhenden Einkommen führt, beginnt sich vor meinen Augen abzuzeichnen.

 

Einen ausführlicheren Text über die Curiepolis-Entstehungsgeschichte findet die geneigte Leserin hier!

 

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Fabian Herrmann, 2016 ‒ 17

 

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