Viele nicht weiß (und sie freut sich)

von DUSHAN WEGNER (20. Juni 2024)

Bilder, Anmerkungen & ergänzende Links: N. Dikigoros

Göring-Eckardt twittert über Nationalmannschaft: »Stellt euch kurz vor, da wären nur weiße Spieler.« – Wohl eine schreckliche Vorstellung für sie. Später löscht sie es, doch dieses Fenster in ihrer Gefühlswelt erklärt vieles!

Früher gab es einen Skandal, wenn Politiker mal bei der Lüge erwischt wurden. Heutzutage ist es ein Skandal, wenn sie mal die Wahrheit sagen.

Und wir erleben gerade einen solchen Mini-Skandal. Worum geht es mir diesmal?

Hat ein Politiker die Wahrheit gesagt bezüglich eines gewissen weltweiten Ereignisses? (Nee, unangenehme Wahrheiten werden ja inzwischen publiziert, etwa über gefährliche Toxine in den Masken. Aber nun, wo der Reibach gemacht ist, interessieren die Schäden so wenig, wie nach dem Genuss von Reibekuchen die Kartoffelschalen.)

Hat ein Politiker die Wahrheit gesagt bezüglich der Ukraine? (Nun, das hat ein US-Politiker tatsächlich getan, nämlich de facto, dass Ukrainer »auch« für US-Interessen sterben. Aber auch das ist in Deutschland schrägerweise nicht so der Skandal.)

Nein, der Skandal – genauer: das Online-Skandälchen – dreht sich um Frau Göring-Eckardt von der Dummpartei.

Blick durchs Fenster

Wie Meinungsfreiheit-Jurist Steinhoefel sagte, ist Göring-Eckardt »bekannt durch: ›Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich darauf‹«. (Anm. Dikigoros: Nun, es hat sich doch schon vieles geändert - quod erat demonstrandum:)


Und diese Dame hat bezüglich der Hautfarbe der Spieler in der sogenannten deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf X/Twitter dies zu sagen gehabt: »Diese Mannschaft ist wirklich großartig. Stellt euch kurz vor, da wären nur weiße deutsche Spieler 🤷🏻‍♀️🌈🌈🌈 #GERHUN« (@GoeringEckardt, 19.6.2024)

Mittlerweile hat die frühere DDR-FDJ-Propagandasekretärin (Anm. Dikigoros: Was soll diese unsachliche Anspielung? In der "DDR" wäre so etwas nicht möglich gewesen - in deren Faußballer-Auswahl hat nie ein Schwarzer mitgespielt!) ihre elektronisch getätigte Aussage wieder gelöscht. Doch natürlich wurde diese archiviert. Und wenn einer ein Fenster öffnet und die Welt einmal hineinblicken lässt, und wenn er das Fenster dann wieder schließt, so haben die, die hineinblickten, ja nicht vergessen, was sie sahen.

Vermutlich wollte Frau Göring-Eckardt sich auf eine bestimmte, kurz vor der EM künstlich geschürte Rassismus-Debatte beziehen. (Ich erwähnte diese kurz im Essay »Hurra, wir werden abgelenkt«.)

Nur ein Gefühl

Doch was wollte sie uns sagen? – Dazu wage ich eine Mutmaßung: Frau GE (realistischer: ihre Social-Media-Fachkraft) »wollte« uns nichts »sagen«, insofern »sagen« bedeutet, dass ein konkreter Sachverhalt mit dem Werkzeug Sprache von einem Bewusstsein zum anderen transportiert wird.

Hier sollte vielmehr, wie bei Linksgrünen so häufig, einfach nur ein Gefühl erzeugt werden, durch einen schlagwortreichen Wort-Klang-Teppich.

Dass diese Worte etwas bedeuten, war vermutlich ein Versehen. Doch umso höher erachte ich die Wahrscheinlichkeit, dass die Worte tatsächlich das Innenleben des Sprechers und seines Umfelds beschreiben. Politische Kommunikation als Rohrschach-Assoziations-Test.

Horror in Weiß

»Stellt euch kurz vor, da wären nur weiße deutsche Spieler« – dieser Satz ist eine zwar implizite, aber denkbar starke Wertung.

Die Formulierung »stellt euch kurz vor« erwartet in einem solchen Kontext eine starke emotionale Reaktion.

Es ist ein Kontext denkbar, in welchem eine positive Reaktion zu erwarten ist. Innerhalb jeder einzelnen Kultur und Ethnie dieses Planeten könnte man sich den Satz maximal positiv konnotiert vorstellen. Also in Saudi-Arabien als »stellt euch kurz vor, da wären nur arabische Spieler«. In Ghana »nur ghanaische Spieler«. Und so weiter.

Nur mit der Eigenschaft »weiß« ist davon auszugehen, dass das selbstverständlich eine Horror-Vorstellung darstellen muss.

Die Bundestags-Vizepräsidentin scheint uns mitzuteilen, dass ihr allein schon die Vorstellung einer ausschließlich »weißen« Mannschaft (wie zum Beispiel 1974) offenbar zutiefst widerlich ist.

Leukophobie – oder dümmlicher Ekel?

Göring-Eckardt ist wohlgemerkt jene politische Dame, deren »Lebenspartner« laut Nachrichtenmeldungen der Chef eines »Seenotrettungsbündnisses« ist, das staatliche Subventionen erhält. Nach manch zynischer Behauptung kooperieren solche »Seenotretter« mit afrikanischen Schleppern, indem sie deren Kunden kurz vor der afrikanischen Küste aufsammeln und übers Mittelmeer in die EU-Zone fahren, ins All-inclusive-Deutschland.

Frau Göring-Eckardt scheint also die Vorstellung von einer nur »weißen« deutschen Fußballmannschaft abstoßend zu finden – oder will sich das lieber gar nicht erst vorstellen. Und dass sie sich auf ein verändertes Deutschland freut, ist ja ohnehin bekannt.

»Nur weiße deutsche Spieler«, formuliert sie. Gut, dass sie kein »Komma« zwischen »weiße« und »deutsche« hatte, sonst würde sie noch »weiß« und »deutsch« gleichsetzen. Ufff, das war mal knapp.

Die Bundestags-Vizepräsidentin führt offenbar darüber Buch, welche Hautfarbe welche Spieler haben – und Weiß ist für sie implizit moralisch schlecht.

Blank rassistischer Auswurf

Antiweiße Rassisten definieren den Rassismus bekanntlich derart neu, dass es nicht Rassismus ist, wenn es Weiße trifft – dafür ist es für die aber Rassismus, wenn man etwa die Rolle von Frauen oder den universellen Anspruch im Islam kritisiert. »Wokeness« definiert ja auch »Mann« und »Frau« neu. Auflösung von Begriffen, exakt wie Orwell es beschrieb.

Doch in den bisherigen Begriffen, als Worte noch Bedeutung trugen, ist der inzwischen weggewischte sprachlicher Auswurf der Bundestags-Vizepräsidentin blank rassistisch. Was genau der Grund für solchen Rassismus gegen sich selbst ist, das könnten andere Fachleute als ich beantworten wollen – oder auch Verschwörungstheoretiker.

Für jetzt und hier will ich festhalten, dass Frau Göring-Eckardt, die sich hier rassistisch gegen Deutsche weißer Hautfarbe äußerte (Anm. Dikigoros: Gibt es auch Deutsche nicht-weißer Hautfarbe? Doch höchstens BRDDR-Staatsangehörige mit rechtswidrig verliehenem Doppelpaß!), ihren Posten als Bundestags-Vizepräsidentin deshalb nicht verlieren wird. Die AfD jedoch, deren große Schuld es ist, den Amtseid der Politik ernst zu nehmen, hat auch weiterhin keinen Posten als Bundestags-Vizepräsident. Die lupenreinen Demokraten der Altparteien kungelten das untereinander so aus.

Danke, aber es reicht!

So harsch das alles ist: Lasst uns »Danke« sagen, dass hier kurzzeitig ein Fenster geöffnet wurde und die Wahrheit herausschien. Frau Göring-Eckardt hat kurz mal die Wahrheit gesagt, so vermute ich. Es wurde kurz das Fenster zur linksgrünen Seele geöffnet, und wir durften hineinlugen. Und was wir sehen konnten, ist wenig überraschend.

Wir schließen dieses Fenster zur linksgrünen Seele lieber wieder, bevor noch mehr Kälte nach außen entweicht. Hier draußen, außerhalb der linksgrünen Kältekammer, ist es doch deutlich wärmer – und das ist schön so.


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