Die volle Packung, Glitschfaktor zehn und die Gitarren massiv angehobelt. Damit erobern sich die Gossenköniginnen den Thron, der in diesem Fall die kleine aber feine Bühne im Rössli zu Stäfa darstellt. Seit den frühen Neunzigern (damals noch als Juvenile Crime) in Aktion, stellen die GUTTER QUEENS ihren musikalischen Schminktisch zwischen ganz grosse Vorbilder wie die Stooges, die New York Dolls, Mötley Crüe (denen eigentlich schon längst ein ganz dickes Revival zustünde) und Poison. Hochgefönte Abgerissenheit, sleaziger Glamrock schliesslich mit allen amtlichen Features: grelles Make-up, Netzstrümpfe, Wasserstoffperoxid, Haarspray, Glitzertextilien und Federboas. Über die Geschlechter- und Geschmacksgrenzen fegen Jim Juvenile, Zygi The Wild One, Sarah Mephista Memphis, Elvira Tarantella und neu Calmo Sideburn ungerührt hinweg und werfen dabei eine Maschine an, die aus geilen Teilen besteht.
Im Juni 2000 werden sie zudem beim herausragenden Sheep-Label ihren ersten offiziellen Tonträger releasen - im Siebenzoll-Vinylformat, versteht sich. Bis es soweit ist, halten wir uns an die Live-Auftritte und an Winston Churchill, den Vater des Glamrocks, der noch wusste, was die Kundschaft will: Blut, Schweiss und Make-up. Konzert: 10.6.2000 Kulturkarussell Rössli, Stäfa.
LOOP Musikzeitung vom Juni 2000 |
