Flora und Fauna von Mauritius
und La Reunion
Karina Friedrich, Anja Stubbe
Flora Das Meer stellt eine gewaltige Barriere dar,
die auf verschiedenen Wegen von Pflanzen und Tieren überwunden
werden kann: aus eigener Kraft oder durch passiven Transport wie Meeresströmungen,
Winde und im Gefieder, im Körper sowie an den Füßen
von Vögeln. Die erfolgreiche Ansiedlung von Pflanzen ist von drei
Faktoren abhängig: dem Erreichen der Insel, dem Auffinden eines
passenden Lebensraumes und der Sicherung der Fortpflanzung. Die Besiedlung
der Inseln Mauritius und Réunion erfolgte in einer zu erwartenden
Reihenfolge: Die ersten Lebewesen waren Seepflanzen und Larven sesshafter
Seefauna; später wurde der nackte Fels mit Flechten überzogen
und als die Bodenbildung auf den Inseln einsetzte, konnten von Wind,
Meer und Vögeln angetragene Pflanzen Wurzeln schlagen. Die häufigen
Regenfälle und das warme Klima sorgten rasch für einen dichten
Bewuchs der Inseln. Sowohl auf Mauritius als auch auf Réunion
lassen sich zwei inselspezifische Merkmale nachweisen: Die Artenarmut
ist das Ergebnis der zufälligen Besiedlung. Die hohe Endemismen-Rate
ist auf einen besonders schnellen Ablauf von Evolutionsprozessen zurückzuführen,
der durch ein rasches Durchsetzen von Mutationen in kleinen, isolierten
Gesellschaften gekennzeichnet ist. Hier haben sich neue Arten durchgesetzt,
die sonst nirgendwo auf der Erde vorkommen. Allein 500 Blütenpflanzen
sind für die Maskarenen endemisch. Jedoch ist die starke Begrenztheit
des Lebensraumes ebenso ein Nachteil für die Inseln, denn ihr biologisches
Gleichgewicht ist gegen Störungen stark anfällig. |
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Zuckerrohrfelder, die heute verbreitetste Vegetationsform (Foto: Andrea Srugies) |
Weitere Gründe
für den Rückgang lagen in eingeführten und mitgeschleppten
Pflanzen, die zur Verdrängung der natürlichen Flora beitrugen
sowie neuen Tierarten und einer höheren Anzahl an Tieren, die mit
Vorliebe junge Sprösslinge und Triebe sowie Früchte und Samen
fraßen und somit eine Fortpflanzung der Pflanzen unmöglich
machten. Die endemischen Pflanzen hatten perfekte Anpassungsformen in
ihrem begrenzten Ökosystem ausgebildet, um Zyklonen und den einheimischen
Tieren Widerstand zu bieten, doch nach der Besiedlung durch Europäer
standen sie der Invasion durch mitgebrachte und mitgeschleppte Pflanzen
und Tiere hilflos gegenüber. Um den tropischen Wirbelstürmen
standzuhalten, hatten einige Baumarten wie Ebenholz, Mahagoni und Teak
besonders hartes Holz ausgebildet. Andere Bäume bedienten sich ihrer
Brett- oder Stützwurzeln (wie bei bois de natte, bois d'olive, bois
colophane), um eine höhere Standfestigkeit zu erlangen. Die Baumkronen
bildeten ein dichtes Schattendach zum Schutz des Bodens vor zu starker
Sonneneinstrahlung und ebenso zu heftigen Niederschlägen. Und der
Stockwerkaufbau des Regenwaldes schuf einen größeren Lebensraum
für die Pflanzen und Tiere, so dass auf sehr begrenztem Raum dennoch
eine große Artenvielfalt erreicht werden konnte. |
Die Pflanzen hatten
und haben keine Pfahlwurzeln ausgebildet, da sie auf felsigem Untergrund
wachsen müssen und somit keine Möglichkeit haben, ihre Wurzeln
tief in die Erde hineinzustoßen. Anstelle dessen dient ein dichter
Wurzelteppich zur Verankerung im Boden, der drei bis vier Mal größer
als der Durchmesser der Baumkrone ist. Weiterhin besitzen viele Arten
die Fähigkeit, nach einer Beschädigung beim Durchzug einer Zyklone
sofort wieder auszuschlagen. So sprießen aus einem umgestürzten
Baum auf der gesamten Länge wieder neue Triebe. Manche Bäume,
wie der bois de rivière und der tambalacoqü (Drontenbaum),
tragen erst Blüten, wenn die Insel von einem Sturm heimgesucht wurde.
Um sich vor gefräßigen Tieren zu schützen, haben einige
Arten Dornen oder Stacheln ausgebildet. Die Küstenpflanzen statten
ihre Samen mit einem Schwimmgewebe und einem speziellen Salzwasserschutz
aus. Außerdem haben diese Pflanzen eine extrem hohe Sand- und Salztoleranz
entwickelt. Als Beispiel für eine sinnvolle Anpassung an die Lebensbedingungen
soll die Kasuarine (Filao) genannt werden, obwohl sie zu den im 18. Jahrhundert
aus Australien und Malaysia eingeführten Arten zählt. Filaos
gedeihen an leicht salzigen Küsten und erinnern an Lärchen oder
Kiefern; haben aber keine Nadeln, sondern lange, schachtelhalmartige Blätter.
Sie gehören zu den wenigen Pflanzen, die Zyklonen überstehen,
denn sie sind sehr elastisch und bilden ein riesiges Wurzelwerk aus. Deshalb
werden Filaoshaine oft als Küstenschutz angelegt. An dieser Stelle
soll noch auf zwei Besonderheiten im Pflanzenreich aufmerksam gemacht
werden, die auch auf Mauritius und Réunion gefunden werden. Wenn
von Heterophyllie gesprochen wird, heißt das, dass die Jungblätter
völlig anders als die Blätter der ausgewachsenen Pflanzen aussehen.
Dies ist ein weiterer Schutzmechanismus gegen Pflanzenfresser. Die Triebe,
die aus erwachsenen Pflanzen sprießen, sind auch in der Jugendform.
Somit kann ein Baum beide Blattarten gleichzeitig tragen, wie beispielsweise
der bois d'eponge und der bois de rat. Der Traveller's Tree - in der deutschen
Übersetzung "Baum der Reisenden " - wird mehr als 10 m
hoch und gehört zur Familie der Bananengewächse. Seinen Namen
erhielt er durch den Fakt, dass er Reisende vor dem Verdursten bewahrt
hat, denn im Blattschaft dicht am Stamm sammelt sich Regenwasser. Der
Baum ist in allen tropischen Ländern der Erde zu finden. Doch wie
bereits mehrfach erwähnt wurde, hatte die einheimische Flora in der
Vergangenheit, hat in der Gegenwart und wird auch noch in der Zukunft
mit großen Problemen zu kämpfen haben. Unkräuter wie die
Framboise marron (Kletterpflanze mit Stacheln; erwürgt in kurzer
Zeit 8 - 10 m hohe Bäume) und die Chinesische Guave (in Brasilien
beheimatet, fruchtbare Pflanze, schnellwachsend, Verdrängung endemischer
Setzlinge durch Raum- und Nahrungsentzug)richten verheerende Schäden
unter der endemischen Vegetation an. Affen entrinden Bäume und fressen
die Früchte und Samen, so dass keine Vermehrung der einheimischen
Flora möglich ist. Das Wild verzehrt mit Vorliebe Jungpflanzen, Schweine
graben Setzlinge aus sobald sie keimen. Des Weiteren greifen Pilzkrankheiten
heimische Jungpflanzen an. Wenn jedoch Zyklonen über die Insel "fegen",
werden meist nur der angepflanzte Wald und die landwirtschaftlichen Nutzpflanzen
stark geschädigt, denn endemische Arten haben Anpassungsstrategien
entwickelt. |
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Nationalblume Trochetia boutoniana (Foto: Sandra Zukunft) |
Zu den endemischen Pflanzen
zählen Ebenholzbäume, bois d'olive, bois de natte, bois de fer,
bois puant, bois d'eponge, bois de rat, bois colophane, makak, tambalacoqü,
Flaschenpalme, Hurrikanpalme und die Nationalblume Trochetia boutoniana
(französisch: boucle d'oreille, zu deutsch Ohrring-Baum). Die Nationalblume
ist ein weit verzweigter Busch oder niedriger Baum mit ovalen, ledrigen
Blättern mit dichten Härchen an der Unterseite. Ihre glockenförmigen
roten Blüten werden 5 - 6 cm lang. Als natürlicher Lebensraum
werden die Hänge des Mont Brabant angegeben. Auf Mauritius sind noch
fünf weitere Spezies der Gattung Trochetia zu finden, von denen vier
endemisch sind: uniflora, triflora, blackburnia und parviflora (galt als
ausgestorben). Importierte Pflanzen sind die Kokospalme, der Baum der
Reisenden, die Kasuarinen, Eukalyptusbäume (aus Australien,Anpflanzungin
ehemaligen Sumpfgebieten), Flamboyants (aus Madagaskar, feuerrote Blüten,
Blütezeit von November bis März), Banyan- Bäume (aus Indien;
Merkmal: Luftwurzeln; Fortpflanzung durch Vögel: Vögel fressen
Samen >>Samenausscheidung auf anderen Bäumen >>Pflanze
lebt dort erst als Schmarotzer >>erwürgt später ihren
Wirt mit Luftwurzeln >>Name: Würgefeige) sowie eine Vielzahl
an Zierpflanzen, wie Hibiskus, Lilien, Bougainvilleas, Weihnachtssterne,
Oleander und Anthurien. |
Zu den landwirtschaftlichen
Nutzpflanzen gehören Zuckerrohr, Kartoffeln, Mais, Erdnüsse,
Obst (Ananas, Bananen, Papayas, Mangos, Lychees, Zitrusfrüchte, Kokosnüsse),
Gemüse (Bohnen, Tomaten, Avocados), der Parfümstoff Ylang-Ylang
und Schnittblumen. Der botanische Garten von Pamplemousses - ehemals Royal Botanic Garden - trägt seit 1988 den Namen Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanic Garden (1. Premierminister des Landes; Nationalheld). Seine schmiedeeisernen Tore und Zäune waren das Geschenk des dort ansässigen Franzosen und Naturliebhabers Francois Lienard. 1862 wurde dieser Zaun auf der Weltausstellung in London mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Heute sind im botanischen Garten circa 500 Pflanzenarten, darunter 80 Palmenarten, 40 einheimische Maskarenenbäume und wichtige endemische Bäume zu sehen. Die Geschichte des Gartens begann im Jahr 1729, als ein französischer Siedler etwa die Hälfte des heutigen Grundstückes von 93 ha erwarb. 1735 kaufte Gouverneur Mahe de Labourdonnais das Land, baute ein Wohnhaus namens "Mon Plaisir" und legte einen Gemüsegarten an, der der Versorgung von Port Louis und von Handelsschiffen diente. 35 Jahre später ging der Garten in das Eigentum von Pierre Poivre über (Verbindungen nach China, Java, Indien, den Seychellen), der neue Pflanzen nach Pamplemousses brachte, das Gewürzmonopol der Holländer brach, indem er Pflanzen und Samen nach Mauritius schmuggelte und die endemische Flora schützte und förderte. Ab 1810 waren die Gärten das Eigentum der Regierung; und seit 1913 stehen die Gärten unter der Aufsicht des Ministeriums für Landwirtschaft. Heute stellt der botanische Garten eine der umfangreichsten tropischen Anlagen überhaupt dar. Der Garten beheimatet Pflanzen wie Bambus, Papyrus, Ficus-Bäume, Talipotpalme, brasilianische Königinnenpalme, Flaschenpalme, Schraubenpalme, Riesenseerosen, Lotus, Ebenholz und Mahagonibäume sowie Riesenfarne. |
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Höhenwald mit Tamarinden auf der Insel La Réunion (Foto: Andrea Srugies) |
La Reunion Auf Réunion findet sich eine ähnliche Ausgangsvegetation wie auf Mauritius, was durch die Nähe der Inseln zueinander und ein ähnliches Klima erklärt werden kann. Der einzige große Unterschied liegt in der stärkeren Gliederung der Vegetationsstufung durch die größeren Höhenunterschiede. Die farbigen Wälder, französisch bois des coleurs, die aufgrund der unterschiedlichen Rinden- und Holzfarben ihren Namen erhielten, finden sich an der Küste und an den Hängen sowie auf 1.300 – 1.900 m Höhe in permanentem Nebel. Die farbigen Höhenwälder sind wie ihre Verwandten, die Höhenregenwälder, auf Mauritius stockwerkartig aufgebaut. Sie sind bei Bebour und in den Cirques de Cilaos und de Salazie zu finden. Der endemische Höhenwald Tamarin des hautes setzt sich aus einer Akazienart, die mit Baumfarnen, Bambus und Tamarinden vergesellschaftet ist, zusammen.Die Hochgebirgsvegetation (Abb. 5/9) wächst auf einer Höhe um 2.000 m und muss krasse Temperaturunterschiede zwischen Nachtfrost und Tageshitze erdulden. Als weitere, die Lebensumstände erschwerende Faktoren kommen dazu, dass der Niederschlag schnell im lockeren Lavaboden versickert und dass die lange Trockenheit durch die Luftfeuchtigkeit ausgeglichen werden muss. |
Allein durch die
schnelle Zersetzung abgestorbener Pflanzenteile und den ständigen
Abwurf der Rinde kann eine Humusschicht gebildet werden, die dann zur
Ansiedlung weiterer Pflanzen führt. Auf der Stufe der Hochgebirgsvegetation
wachsen Pflanzen wie petit tamarin des hauts, harte immergrüne Sträucher,
wie die branles, sowie Ginster, Johanniskraut, Heidekrautarten, Kreuzdorngewächse
und Korbblütler. Die Verdrängung der heimischen Flora vollzog
sich ähnlich wie auf Mauritius durch den Export der Edelhölzer,
die Holznutzung für den Schiffbau, Rodung zur Erweiterung der landwirtschaftlichen
Nutzfläche, importierte Pflanzen, die die heimischen Arten verdrängten
sowie neue Tierarten und eine höhere Anzahl an Tieren, die die endemischen
Pflanzen fressen und zertrampeln und importierte Pflanzen durch ihren
Kot verbreiten. Die heutige Situation auf der Insel zeigt einen großen
Anteil an landwirtschaftlichen Nutzpflanzen, wie Tee, Tabak, Kaffee, Bohnen,
Linsen, Zuckerrohr, Ananas, Bananen, Mangos, Lychees, Zitrusfrüchte,
Kokosnüsse, Maniok, Mais, Reis, Weizen, Ylang-Ylang, Vetyver, Geranium
und nicht zu vergessen Vanille. Vanille ist die einzige von etwa 20.000
Orchideenarten, die als Gewürz genutzt wird. Ihr Ursprungsgebiet
liegt in Mittelamerika und den Namen erhielt sie von den spanischen Eroberern.
Sie nannten sie einfach "Die Schote" - span. vaina (Verkleinerungsform
vainilla). Die Pflanze gedeiht im Unterholz des Regenwaldes, wo sie sich
an Vacoas und Filaos hochrankt. Die Vanille bevorzugt Temperaturen um
25 - 28 °C und Niederschläge über 1.500 mm/a, deshalb wird
sie ausschließlich unterhalb der 300-m- Isohypse an der passatexponierten
Küste angebaut. Die Pflanze gelangte 1819 nach Réunion, trug
aber keine Früchte. Eine wirtschaftliche Nutzung war erst ab 1841
möglich, als der Sklave Edmond Albius ein Verfahren zur künstlichen
Befruchtung entdeckte. Bereits 7 Jahre später konnten 50 kg Vanilleschoten
nach Frankreich geliefert werden, bis 1898 stieg der Export auf 200 t.
Heute liegt die Produktion bei circa 30 - 40 t Schoten, denn das synthetische
Vanillin ersetzt vielfach das Original, erreicht aber weder dessen Geschmacks-
noch Duftvielfalt. Zu den endemischen Pflanzen zählen tamarin des
hauts, die Latanier-Palme, Ebenhölzer, Orchideen, der Fanjan (prähistorischer
Baumfarn) und der Calumet - eine endemische Bambusart, die an riesige
Schachtelhalme erinnert. Im Jungstadium ist es nur 20 - 30 cm hohes Gras,
aber nach einigen Jahren setzt plötzliches Wachstum auf 6 m innerhalb
von 3 Monaten ein. Danach hat die Pflanze ihre maximale Höhe erreicht.
Importierte Pflanzen sind unter anderem Flamboyants, Filaos, Banyans,
Bougainvilleas, Agaven, Gummibäume, Orchideen, Eukalyptus und Nutzpflanzen |
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Dodo (STAUB 1993) |
Fauna Mauritius |
Das ausgewachsen 20 - 25 kg schwere Tier hatte
im Laufe der Zeit seine Flügel und den Schwanz zu kleinen Federbüscheln
reduziert. Da die Dodos keine natürlichen Feinde besaßen,
hatten sie ihre Flugfähigkeit verloren. Mit der Ankunft des Menschen
kamen jedoch Feinde auf die Insel. Bis hierhin drohte auch den Eiern
und Jungvögeln niemals Gefahr, die Erdbrüter konnten demnach
mit einem Nachkommen pro Jahr auskommen. Seit dem 16. Jahrhundert wurden
Fressfeinde wie Ratten, Schweine, Ziegen und Affen, die sich auch von
Eiern und Jungvögeln ernährten, auf die Insel gebracht. Auch
der Mensch lernte das Dronte-Fleisch zu schätzen, denn es war eine
willkommene Abwechslung auf dem Speisezettel der Seefahrer. Das Fleisch
wurde hierzu gepökelt. Die Tiere wurden jedoch teilweise auch nur
aus Spaß an der Freude erschlagen. 1681 wurde zum letzten Mal
von einem Dodo auf Mauritius berichtet. Das englische Sprichwort „Dead
as a Dodo“ zeugt von der Ausrottung dieses einzigartigen Vogels. Säugetiere Unterwasserwelt La Reunion Die anthropogen unbeeinflusste Fauna der Insel La Réunion ist wesentlich artenärmer als die Mauritius´, was auf die kürzere geologische Geschichte der Insel zurückgeführt werden kann. In den 2,1 Millionen Jahren der Existenz von La Réunion konnten noch nicht sehr viele Arten die Insel erreichen. Auch dieses Eiland wurde mit der Ankunft des Menschen stark in seiner Natur verändert. Es kam zur Ausrottung beinahe aller einheimischen Arten (z. B. Elefantenschildkröte und verschiedene Papageienarten), die durch andere, auf die Insel gebrachte und hier heimisch gewordene Arten ersetzt wurden. Im Naturhistorischen Museum von St. Denis sind Präparate von vielen, auch bereits ausgestorbenen Arten zu sehen. Das zerrissene Inselrelief und die unterschiedlichen Wolkenformationen führen zur Ausbildung von über 200 Mikroklimaten auf Réunion, was sich wiederum auf die Fauna und ebenso Flora auswirkt. Auf der Insel gibt es das einzige Vorkommen des Maskarenen- und Barausturmvogels sowie von sieben endemischen Landvogelarten und farbenprächtigen Taggeckos. Die Dronte soll auf Réunion etwas länger überlebt haben als auf Mauritius. Es handelt sich um die „Weiße Dronte“, eine Verwandte des Dodos, die ebenfalls flugunfähig und größer als ein Truthahn war. Im Magen der Tiere hat sich vermutlich ein Stein befunden, der anscheinend zur Nahrungszerkleinerung diente. Bis heute ist immer noch ungeklärt, zu welcher systematischen Ordnung der Laufvogel gehört. Wissenschaftler sind sich nicht einig, ob er den Tauben, Hühnern, Straußen, Schwänen oder sogar den Greifvögeln zuzuordnen ist. |
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Kugelnester von Webervögeln |
Vogelwelt |
Der Réunion-Taggecko, dessen Kopf rot-weißschwarz
gestreift ist, kommt an der Küste in den Stämmen von Schraubenpalmen
vor. Die Riesenschildkröten sind auch hier ausgestorben. Auf einigen
Schildkröten- Farmen werden allerdings unter unwürdigen Bedingungen,
zu rein kommerziellen Zwecken Grüne Meeresschildkröten und
Karettschildkröten gezüchtet. Die Schildkröten, die eigentlich
unter dem Washingtoner Artenschutzabkommen stehen, werden zur Genussmittelproduktion,
zu Handtaschen und Schmuckgegenständen verarbeitet. Insekten und Spinnentiere |