Overallgeschichten Teil 1

Ein Abend im Jeansoverall

Letzten Sonnabend wollte ich mit meiner Freundin ins Kino am Potsdamer Platz in Berlin, um mir endlich den letzten Teil von Herr der Ringe anzusehen. Da ich in Potsdam wohne und sie in Berlin-Mitte holte ich sie nat�rlich ab.

"Ich muss mich nur noch Umziehen" waren ihre ersten Worte und ich wusste, das dauert. "Kraul doch Max einfach noch ein bi�chen" aha, jetzt bekomme ich auch noch eine Aufgabe zugewiesen. Max ist ihr Meerschweinchen, der Mann im Hause, wie sie sagt. Ich setzte mir also Max auf den Scho� und kraulte ihn im Takt der Videos von MTV. Dann wurde es feucht. Sch.. das Tier hat mir die Hose vollgepi�t. Sabine konnte nicht mehr vor lachen. "So kannst du nicht raus und zum Auswaschen und Trocknen haben wir auch keine Zeit." "Hast Du nicht eine Jeans f�r mich?" fragte ich, wusste aber, das wird schwierig. Die L�nge k�nnte ja schon stimmen. Sabine ist zwar ein paar Zentimeter kleiner als ich, aber Frauen haben ja relativ zur K�rpergr��e etwas l�ngere Beine als M�nner. Aber die Weite, �ber meinen Bauch passt eine 34, Sabine hat die 30.

Gr�belnd vor dem Schrank stehend, fragte sie mich: "Lieber eine mit Rei�verschlu� vorne oder hinten?". Hatte sie das erst gemeint? Vorne nat�rlich, gleichzeitig dachte ich daran, da� es mit Zipper hinten auch mal ganz lustig sein k�nnte. Um es kurz zu machen, es klappte alles nicht. Ich passte in keine von ihren Hosen. "Hast du nicht noch etwas anderes? Es muss ja keine Trainingshose sein." Dann grinste sie und holte ein P�ckchen hervor. "Habe ich mir bei ebay ersteigert, ist mir aber zu gro�. Dir m��te er passen". In dem P�ckchen war ein Jeansoverall von S.Oliver mit halblangen �rmeln, leichter Schlag in den Hosenbeinen, durchgehender Rei�verschlu� vom Hals bis kurz unter dem Bauchnabel, zwei Brusttaschen und G�rtel. "Das ist nicht dein Ernst", "Probier doch mal!" "Na gut, der pa�t sowieso nicht" ich nahm das riesige St�ck Stoff und �ffnete G�rtel und Rei�verschlu�. Das T-Shirt zog ich aus. Zuerst ging alles wie eine normale Hose, Beine rein und hochziehen. Oben wurde es dann schwierig, erst den einen Arm, dann richtig verrenken, ziehen, dr�cken, quetschen den anderen Arm. Bauch kurz angezogen, Rei�verschlu� hoch und drin. "La� mal sehen .. der G�rtel sieht doof aus, den la� mal hier" Sabine zog den G�rtel aus den Laschen, sagte dann "Na bitte, so geht es doch" und machte sich auf den Weg zur T�r. "Das kannst Du voll vergessen, da� ich so rausgehe" ich betrachtete mich im Spiegel, der Overall pa�te perfekt und war eigentlich auch ganz bequem. "Mach hin, wir m�ssen los! Du hast doch noch die Strickjacke und die Winterjacke, kein Mensch wird was merken und im Kino ist sowieso dunkel."

Wir hatten wirklich keine Zeit mehr. Also Strickjacke, Jacke und Schuhe an und los. Wir rannten zur U-Bahn. Dabei merkte ich, da� sich so ein enger Overall anders anf�hlt als eine Hose. Dadurch, da� er von oben bis unten durchgeht, zieht er sich anders. Besonders wenn man eine Schulter nach vorne schiebt oder den Arme hochhebt, spannt sich der Overall �ber den ganzen R�cken bis zum Po oder vorne herum bis in den Schritt. Um das Auszukosten blieb ich in der U-Bahn erst mal stehen und drehte den Oberk�rper ein paar mal hin und her. Der Overall streichelte dabei um Bauch und H�ften, geil. "Nun setz dich schon, ich m�chte mich an dich ankuscheln". So ri� mich Sabine aus meinen Tr�umen. Ich setzte mich hin und nahm Sabine in den Arm. Bl�de K�lte, ich brauchte ein Taschentuch. Im Reflex griff ich zur Hosentasche, aber da war .. nichts. Ach ja der Overall. "Hast du mal ein Taschentuch?" Sabine griente und griff zu ihrer Handtasche. Schon praktisch so eine Handtasche, dachte ich.

Im Kino lief alles ganz normal, keiner merkte was. Was soll man da auch sehen? Da hat halt einer eine Jeans an, die oben ein wenig enger und unten ein wenig weiter ist, als sonst bei M�nnern �blich. In der Pause ging ich aufs Klo. Die Idee hatten viele, es war voll. Als ich dann endlich vor dem Becken stand, fingerte ich an der Stelle umher, wo normalerweise der Rei�verschlu� vom Hosenschlitz anf�ngt. Ups, das geht ja so nicht. Jetzt mich in die andere Schlange vor den Kabinen einzureihen hatte ich keine Lust. Also Strickjacke auf, Rei�verschlu� vom Overall so weit wie m�glich runter. Ich musste mich ganz sch�n kr�mmen, um mein Teil in die richtige Stellung zu bekommen. Daf�r ist der Overall eben nicht gemacht, der Rei�verschlu� m�sste noch ein paar Zentimeter weiter gehen. Aber es ging dann doch. Erleichtert packe ich das Teil wieder in den Slip, drehte mich um, um f�r den n�chsten Platz zu machen und zog den Rei�verschlu� des Hosenschlitzes wieder zu ... und zog und zog bis zum Hals, ach ja der Overall. Nun hatten ihn doch einige Leute gesehen. Aber das erwartete gro�e Gel�chter blieb aus. Einige kuckten interessiert bis am�siert, die meisten registrierten das gar nicht. Ok, dachte ich, wenn ich mich normal f�hle und nicht so tue als m��te ich was verstecken, denkt wahrscheinlich jeder das ist normal. Die Strickjacke lie� ich einfach offen, es war eh zu warm

Wieder am Platz meinte Sabine noch, " Du traust Dir ja was", das Licht ging aus und der Film weiter. Die Strickjacke zog ich jetzt ganz aus und kuschelte mich an Sabine. Nach dem Film schaltete Sabine ihr Handy wieder an und prompt kam eine SMS ihrer Freundin Claudia angeflattert. "Ich bin mit Anne im Club kommt doch nach". "Au ja, la� und da noch hingehen!" "Bin ich daf�r richtig angezogen?" gab ich zu bedenken. "Ja, da ist 60-ziger Jahre Party, das passt und verdirb mir jetzt nicht den Abend, h�ttest halt mit Max besser aufpassen sollen" Was soll Mann darauf antworten? Nat�rlich gingen wir hin. An der Garderobe des Clubs das n�chste Problem: "Du Sabine, kannst Du meine Brieftasche und das Handy nehmen?" Ist schon eine praktische Sache, so eine Handtasche. Das n�chste Mal mu� ich daran denken, eine mitzunehmen. Ich sch�ttelte mich, 'das n�chste Mal', was soll der Quatsch? In eine Brusttasche meines, schon wieder, nat�rlich Sabines, Overalls kamen ein paar Euroscheine. Die Strickjacke blieb an und zu.

Drinnen fanden wir die Beiden schnell. Nach dem Hallo, ging ich erst mal was zu trinken besorgen. Als ich wiederkam, sage Claudia: "Du Peter, ist das nicht ein wenig warm mit der Strickjacke?" Anne schmunzelte. Sabine hat es erz�hlt, ich war sauer und warf ihr ein b�sen Blick zu. "Was den, ist doch lustig und du f�hlst dich doch anscheinend wohl" Es war warm, sehr sogar, aber was sollte ich tun. "Wir wollen das jetzt sehen!" sagte Anne. "Hier in der Ecke sieht Dich au�er uns doch niemand. Wir stellen uns auch noch davor." Ok, ich bin kein Spielverderber und machte die Jacke auf. Anne sagte "ist doch gut, zieh mal die Jacke aus und dreh dich mal" Na gut, Strickjacke aus, Modenschau: vorne, Seite, hinten. "Das kannst Du durchaus tragen, Steht dir gut ... Wieso gibt es so was nicht ganz normal f�r M�nner" usw. Gut jetzt reichts. "Ok Ihr habt Euch am�siert, ich ziehe die Jacke wieder an. ... wo ist die Strickjacke", "Claudia ich habe sie Dir doch gegeben" "Anne hat sie", "Wo ist Anne?", "Ach die wollte mal aufs Klo". "M�dels ihr k�nnt mich doch hier nicht so ..", "Wir gehen jetzt Tanzen, kommst Du mit oder bleibst Du hier", "?!", " Komm schon, wir weichen nicht von Deiner Seite". Anne war pl�tzlich auch wieder da, nat�rlich ohne meine Jacke. "Die ist an der Garderobe". Ich fa�te allen Mut zusammen und ging mit auf die Tanzfl�che. Es wurde ein lustiger Abend. Von Zeit zu Zeit grinste mal einer, aber die meisten Leute k�mmerten sich nicht darum oder dachten wahrscheinlich, ich geh�rte mit zum Programm. Sp�ter meinte Sabine dann, wenn Du den Jeansoverall noch mal anziehen willst, mu�t Du nicht unbedingt deine Hose vollsauen. Na ja, mal sehen ... ----

Zur Erinnerung machte Sabine dann noch dieses Foto:


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