Aktuelle Naturwissenschaft 7.
November 2001 © email:
Krahmer |
Trinkwasser:
hohe Standards wahren
Pressemitteilung Umweltbundesamt (UBA) 31.10.2001
Von: Karsten Klenner
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Umweltmedizinischer
Informationsdienst UMID informiert über neue
Trinkwasserverordnung Vor allem Menschen, deren
Immunsystem geschwächt ist, setzen sich einer Gefahr
aus, wenn das Wasser, mit dem sie sich waschen, nicht
hygienisch einwandfrei ist. Wunden oder geschädigte
Hautabschnitte sind besonders riskant. Der Kontakt der
betroffenen Hautstellen mit belastetem Wasser, das zum
Beispiel Krankheitserreger enthält, kann Folgen haben:
Infektionen oder übertragbare Krankheiten. Nicht nur
diesen Risiken soll die novellierte Trinkwasserverordnung
(TrinkwV) vorbeugen. Sie tritt am 1. Januar 2003 in
Kraft. Über die novellierte TrinkwV berichtet
ausführlich die neue Ausgabe des Umweltmedizinischen
Informationsdienstes (UMID), die jetzt erschienen ist. In
zwei Beiträgen informieren die Wissenschaftler Prof. Dr.
med. habil. Helmut Höring und Dr. Irmgard Feuerpfeil vom
Umweltbundesamt (UBA) über die TrinkwV 2001 allgemein
und speziell über die seuchenhygienische Sicherheit des
Trinkwassers. Ein entscheidender und eindeutig positiver
Aspekt der novellierten TrinkwV ist die neue Definition
des Trinkwassers für den menschlichen Gebrauch. Die
TrinkwV 2001 definiert Wasser nach seinem
Verwendungszweck. Danach ist auch Wasser für die
Körperreinigung Trinkwasser und muss den Vorschriften
der Verordnung entsprechen. Das gilt unabhängig von der
Herkunft des Wassers. Auch Wasser, das etwa zum Kochen,
zur Körperpflege und zum Wäschewaschen verwendet wird,
ist Trinkwasser. Die seuchenhygienische Sicherheit des
Trinkwassers ist besonders wichtig. Krankheitserreger
dürfen nicht in Konzentrationen erhalten sein, die eine
Schädigung der menschlichen Gesundheit hervorrufen
können. Die neue TrinkwV stellt hohe Anforderungen an
die Gewinnung, Aufbereitung und Überwachung des Wassers
für den menschlichen Gebrauch. Die Verunreinigung des
Trinkwassers mit chlorresistenten Mikroorganismen, wie
zum Beispiel Parasitendauerformen, soll verhindert
werden. So ist die Forderung nach Aufbereitung (und nicht
nur nach Desinfektion) mikrobiell belasteter Rohwässer
neu aufgenommen worden. Rohwasser ist unbehandeltes
Wasser, das einer Anlage zur Trinkwasseraufbereitung
zufließt. Zur mikrobiologischen Überwachung des
Trinkwassers wurde deshalb auch der Parameter Clostridium
perfringens neu eingeführt. Die Sporen dieser
Mikroorganismen sollen ähnlich resistent gegen Chlor wie
Parasitendauerformen sein. Des weiteren ist der gesenkte
Grenzwert für Blei auf 10 µg/l (Mikrogramm pro Liter)
bemerkenswert. Dieser Wert ist sehr niedrig. Wenn das
Trinkwasser direkt mit Bleirohren in Kontakt kommt, kann
der Wert auf keinen Fall gehalten werden. Beim
gegenwärtigen Stand der Technik kann nur durch den
Ersatz der Bleirohre wirksam abgeholfen werden. Es kann
derzeit nicht eingeschätzt werden, ob zukünftig
Innenbeschichtungen von Bleirohren, Einbaufiltersysteme
oder noch andere technische Lösungen zur Verfügung
stehen, die die Anforderungen erfüllen. Das
Auswechseln der Rohre verursacht hohe Kosten. Allein für
die Gebäude, die im Besitz von Bund und Ländern sind,
werden sie derzeit auf etwa 600 Millionen Euro
geschätzt. Die aktuelle Ausgabe des UMID informiert darüber hinaus über weitere wichtige und interessante Themen wie UV-Strahlung in Deutschland, Hautkrebs, gefährliche Stoffe im Haushalt und am Arbeitsplatz, neue Umweltzeichen und vieles mehr. Der UMID wird vom Umweltbundesamt in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), dem Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) und dem Robert Koch-Institut (RKI) herausgegeben. Er erscheint jährlich in 4 bis 6 Ausgaben. Berlin, den 31.10.2001 ! Die Ausgabe 3/2001 kann auf der Internetseite des UBA unter http://www.umweltbundesamt.de (Rubrik Veröffentlichungen) abgerufen werden. Der UMID kann in Papierform auch kostenlos abonniert werden beim UBA, Fachgebiet II 2.1, Postfach 33 00 22, 14191 Berlin, Fax: 030-8903 1830 |
Merke: Das Leben ist lebensgefährlich, aber man kann die Gefahren mindern