Ich bin 23-Jahre alt und wohne in Norddeutschland in der Nähe von Hamburg. Meine Jugend war ein ziemliches Chaos: Ich wußte nicht, was mit mir los war. Als Junge geboren wuchs ich zwar auf, hatte aber immer das Gefühl das es nicht mein "Job" war. Schon in meinen frühesten Erinnerungen "plünderte" ich die Kleiderschränke meiner Schwester und meiner Mutter. Solange ich mich erinnern kann habe ich dieses Versteckspiel gespielt. So manchesmal schien ich fast von meiner Mutter entdeckt und schaffte es doch unerkannt davon zukommen. Mittlerweile aber will ich nicht mehr davonkommen. Ich will mein Leben auf MEINE Art leben und mich nicht verstecken müssen. Obwohl ich sehr früh wußte, daß ich kein Mann war bzw. sein konnte lief ich fast ebenso lange umher und redete mir ein es würde irgendwie weitergehen.

Mein Versteckspiel hatte die seltsamsten Auswüchse angenommen. Als Kind hatte ich ja keinen Schimmer davon, was ICH machen könnte und so suchte ich mir immer Ereignisse aus, die mich erlösen würden. Ganz früher, als ich noch klein war und noch an so etwas wie einen Gott glaubte, dachte ich, er würde mir helfen und mich am nächsten Morgen endlich als Mädchen aufwachen lassen. Als das (natürlich) nicht funktionierte richtete ich meine Hoffnungen auf die Pubertät, von der ich mir versprach,.daß sich eben dann mein Körper weiblich entwickeln würde. Als ich auch das Thema abhaken mußte, blieb mir nicht mehr all zuviel übrig als den Tod oder den Weg zu einer Therapeutin. Nun, nach einigem hin-und-her, schnappte ich mir ein Telefonbuch, schloss die Augen und wählte nachher die Nummer auf die mein Finger gezeigt hatte. Es war kein sonderlich durchdachtes Vorgehen, denn ich hatte mich auf meine weibliche Inutuition verlassen und war aber -bisher- nicht enttäuscht worden. Nach etwas über einem Jahr Therapie aber, die mir übrigens in sehr großzügiger Form von meiner Krankenkasse der BEK finanziert wurde, muss ich mir wohl eingestehen, dass es nicht schnell genug vorran geht. Um präzise zu sein ist eigentlich noch nicht viel passiert. Sicherlich habe ich SEHR viele meiner Probleme mit ihrer Hilfe lösen können, das "letzte" aber: den Wunsch, nach Namensänderung, Hormonen und vielleicht auch der OP liegt noch in schier unerreichbarer Ferne... Wir (meine Therapeutin und ich) sind zwar auf dem Weg, aber es geht mir viel zu langsam vorran...

Mein tägliches Leben ist immer noch ein Problem für mich. Einige meiner Freunde wissen es zwar, da mir mein Körper aber immer (noch) nicht weiblich genug erscheint um mich auch unter "normalen" Menschen blicken zu lassen, fällt es mir schwer mich in "meiner Haut" wohl zu fühlen!

Stand: 20-09-97. Ein update folgt sicherlich bald....

Wenn Leute (überwiegend Männer!) ungefragt zu jedem und allem ihren (blöden) Senf dazugeben müssen! (An dieser Stelle: Kommentare zu meiner Homepage sind immer erwünscht -- sogar von Männern!)

Intoleranz (Da aber die Toleranz der Intoleranz zur "Selbstaufgabe" führen würde, habe ich da auch meine Grenzen!)

Wenn Menschen (überwiegend Männer!) immer eine "Rolle" (natürlich nicht irgendeine Rolle!) spielen müssen: Wenn ER eine Frau sieht, muss ER den Macho spielen! Das Spiel funktioniert aber auch mit etlichen anderen Menschen-Typen...
 

Zugegeben: Allzu viele Ding sind es nicht, die ich nicht ausstehen kann. Vieles ist aber auch einfach nicht aufgeführt, weil mir die Zeit fehlt. Ich muss ausserdem anmerken, dass ich (nicht unbedingt!!!!) Leute nicht ausstehen kann, die teilweise so sind, da sie eventuell es irgendwie ausgleichen können oder auf eine interessante, bewußte Art mit dieser Schwäche umgehen!

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