Auf nach Schweden ... ?!
Etappe16 Auf nach Schweden
Mrz, Apr, Mai 2007
  Wir reisen zu Gitta, Andreas & Oskar  
  Wer unsere Reise verfolgt hat, wird sich erinnern, dass wir den Winter 2005/2006 im ionischen Meer auf der griechischen Insel Lefkas verbracht haben. Eine wunderbare Zeit haben wir dort gehabt, was vor allem einer neuen Freundschaft zu verdanken war. Gitta & Andreas lagen dort mit ihrer HR, an deren Achterstag die schwedische Nationalflagge im Wind flatterte. Das liess sich erklären - die beiden deutschen lebten in Schweden, der Heimathafen hiess Pukavik. "Pukavik? - hm..., nie gehört ...; das sei wo? Aha, in Schweden..., ja, ja oben im Norden. Geht nicht der Polarkreis irgendwo durch Schweden? Aaah jaaah, Schweden: schwedische Gardinen, Mitt-Sommer, Halberg Rassy, Najad, Scherenkreuzer, niemals untergehende Sonne, Elche und ... und Ikea natürlich!" Natürlich! In Brauschweig, Wien, ja sogar auf den Azoren haben Gitta & Andreas so manches Ikea-Möbelstück, welches die beiden als Firmenangehörige vergünstigt ergattern konnten, auf ihrem erlebnisreichen Weg voller Umzüge hinterlassen. Der letzte Umzug, den die beiden (bis heute, wer weiss...) machten, war seiner Distanz nach der kürzeste. Nach einem Jahr "Auszeit" auf ihrer Lucca (HR Monsum), die sie über die Ostsee nach Kiel, dann per LKW an die Adria und weiter zu Wasser diese mit Kurs Südost bis nach Kreta und den ganzen Weg wieder retour brachten. Zurück im schwedischen Heimathafen der Bucht von Pukavik wartete schon der beiden neues Heim. Nur einige hundert Meter vom Steg des Bootsclub entfernt stand das Haus Solvik zum Verkauf und Gitta & Andreas machten, was sie machten mussten: Sie kauften das hübsche Haus, so nahe ihrem Schiff, mit Blick auf die Ostsee, mit stattlichem Grundstück und.... und mit einem ehemaligem Hühnerhaus auf dem selben. Noch einige Zeit wohnten die beiden auf Lucca, während die beiden sich sofort an Umbau- und Renovierungsarbeiten in ihrem neuem Heim machten.
  Es lebe das Internet, zumal für uns hier in Marmaris kostenlos, denn nun waren wir hier in unserem Winterlager über eine längere Zeit gut erreichbar. So informierten uns Gitta & Andreas über ihr Glück, den Fortgang der Um- und Ausbauarbeiten und ihrem neuem Familienmitglied, den Kater Oskar. Es gab Fotos und ja, sogar eine Führung per Webcam und natürlich die herzliche Einladung nach Schweden zu kommen. Doch nein, leider würden wir uns das nicht leisten können, einfach nach Schweden zu fliegen. Vielmehr mussten wir uns hier in Marmaris um einen Job bemühen, um die Bordkassen aufzufüllen.
 

"Wir haben da eine Idee ..." so Gitta & Andreas, "zum Haus Solvik gehört noch ein ehemaliges Hühnerhaus, welches wir zu zwei kleinen Ferienwohnungen umbauen wollen ... ." Ihr helft uns dabei gegen Lohn und Paxos hilft in dieser Zeit dem kleinen Oskar sein Revier gegen Nachbars Kater zu verteidigen. Der schliesslich hätte Oskar schon diverse Male vermöbelt und könnte den Beistand einer hochseetauglichen und dennoch ganz normalen griechischen Hafenkatze gut gebrauchen.

Warum eigentlich nicht? Warum nicht einfach nach Schweden fliegen, beste Freunde wiedertreffen und sogar arbeiten können? Ein Landurlaub und für eine längere Zeit mal wieder festen Boden unter den Füssen zu haben, ist nach zwei Jahren auf See oder in Häfen verlockend. Als Gitta & Andreas dann noch ein Foto des gerade fertiggestellten Badezimmers mit der grossen, schönen Wanne schickten, gab es unsererseits kein Zögern mehr. Wir haben das Angebot der beiden angenommen, einen Flug gebucht und los gings. Per Bus nach Antalya, dann in den Flieger nach Hamburg, wo uns Gitta abholte, um dann per Auto weiter nach Südschweden zu kommen. Was haben wir uns im Vorfeld Gedanken gemacht, wie wohl Paxos diese lange Reise überstehen würde. Doch alle Sorgen waren unbegründet und nur schön, dass Paxos sogar mit uns in die Kabine des Flugzeuges auf eigenem Sessel in ihrem Reisekistchen mit durfte.

 
  Rucksack, Handgepäck und Paxos im Reisekistchen - auf geht´s
das Projekt: Hühnerhaus auf dem Grund von Gitta&Andreas
  Wir hatten ein riesen Glück mit dem Wetter in Schweden. Kaum zwei Wochen vorher mussten noch Flugverbindungen gecancelt werden, wegen Schneeschauer und Stürme. Doch während der 9 Wochen bei Gitta & Andreas hatten wir vorwiegend sonniges Frühlingswetter, was sowohl bei Ausflugs- und Erkundungsfahrten und auch bei den Bauarbeiten am Hühnerhaus sehr angenehm war. Und ja, die beiden haben es gut getroffen, mit ihrem neuem Heim an der Bucht von Pukavik, mit vorgelagerten Scheren und Landschaften mit Platz für Mensch und Natur. Weites Land, noch so dünn besiedelt, dass (ausserhalb der wenigen Grossstädte) jeder sich ein eigenes Haus leisten kann. Das verführt und so haben selbst wir uns hinreissen lassen und uns einige der freundlichen Holzhäuser, wie sie dort so üblich sind angeschaut.
  Während Gitta&Andreas uns täglich kulinarisch und urban verwöhnten, war freilich der Umbau des Hühnerhauses das zentrale Projekt während unseres Aufenthaltes in Schweden. Nie zuvor haben wir vergleichbares gemacht und wohl den Erfahrungen der beiden, dass sie uns bei Abrissarbeiten, Montage von Ständerwerken, Verlegen von Isolierdämmung, Verbauen von Gipsplatten und und und angeleitet haben. Es war schade, dass Andreas tagsüber bei Ikea managen musste und so bis auf ´s Wochenende, am Abend und ein paar freien Tagen auch das Hühnerhaus-Projekt via Projektpläne und Arbeitsanweisungen leiten musste. Lieber hätte er die ganze Zeit mit uns gesägt, gehämmert, gebohrt und geschraubt. Aber es ging voran - natürlich nie so schnell, wie man sich das wünscht und natürlich mit diversen Überraschungen, die bei Sanierungsprojekten alter Häuser unvermeidlich sind. Da kommen eben doch unvermutet morsche Balken zum Vorschein und schliesslich war anfangs auch nicht vorgesehen, das Haus komplett neu zu bedachen. Aber gut war ´s und irgendwie schön, wenn Gitta am frühen Abend mit etwa einer Stunde Vorlauf das tägliche Gourmet-Dinner ankündigte und Andreas zurück von der Arbeit bei Ikea mit ´nem Feierabend-Bierchen in der Hand die Arbeiten des Tages begutachtete. Mitunter waren da auch wirklich schwere, körperliche Arbeiten zu tun. Man möchte glauben, dass da Kalorien ohne Ende verbrannt werden. Wurden es auch, aber die Cousine im Hause Solvik lässt selbst dem diszipliniertesten "Diätanten" keine Chance. Auch der "Wink mit dem Zeiger" der Waage im Badezimmer konnte da nicht helfen und spätestens beim Verlassen desgleichen waren der Duft von Duschgel, Deo und dergleichen sogleich überlagert von jenem, der aus der Küche emporstieg. Und schwupp und lecker und schon vergessen waren sie, die ein, zwei, drei Kilo Gewichtszunahme wegen der unwiderstehlichen Gerichte und Genüsse.
 
  "Guten Appetit!"
... aus dem Michelin
     
  OSPAX ...  
 
  ist kein geheimes Codewort, sondern die Kombi aus Oskar, dem Kater und Paxos. "Gott sei Dank, die verstehen sich.", konnten wir nach kurzer Eingewöhnungsphase von Paxos gemeinsam feststellen. Für Paxos waren da ja ganz viele neue Dinge in so einem Haus. Fensterbänke mit Blumenvasen und Lampen (welche eben auch hinuterfallen können) oder auch ein Fernseher. Schnell haben die beiden Freundschaft geschlossen und gemeinsam gespielt. Manchmal gingen die Fangenspiele mit "abschlagen" durch´s ganze Haus und bis in den Keller runter. Einzig, was die beiden irgendwie nicht hinbekommen haben, war eine gemeinsame Abwehrstrategie gegen schon erwähnten Nachbars-Kater. Diese Bestie liess es sich dann auch nicht nehmen, sowohl den kleinen Oskar, als auch Paxos soweit zu verdreschen, dass wir jeweils mit beiden Katzen zum Tierarzt fahren mussten. Das war schon ein Drama und zuletzt trauten wir uns kaum, Oskar und Paxos ausser Haus zu lassen.
  Auf der Baustelle - Impressionen  
 
 
 
 
 
  Schön  
  waren unsere Ausflüge in Südschweden. Die ganze Umgebung und vor allem die kleinen Orte an der Küste mit Fischereihäfen und immer wieder die typischen Holzhäuser strahlen eine Art von Gelassenheit aus. So haben wir auch die Schweden aus dem Freundeskreis von Gitta & Andreas kennengelernt. Vielleicht, weil einfach der geographischen Lage wegen das Klima hier selbstverständlich härter ist, als im Mittelmeer, geniessen die Schweden jeden Sonnenstrahl und jede aufkommende Wärme intensiver. Kaum kommt frühlingshafte Stimmung auf, so geht ´s raus in den Garten oder zum Bootsclub und glücklich ist dann jener, der gerade noch einen letzten Rest der unlängst ausverkauften Holzkohle im Laden oder an der Tankstelle ergattern konnte. So oft, wie in den 9 Wochen in Schweden haben wir sonst im ganzen Jahr nicht gegrillt. Natürlich, abends wird es um diese Jahreszeit (jedenfalls für unser Empfinden) noch zapfig kalt. Aber wozu gibt es lange Unterwäsche, mobile Petroleum-Öfen und hochprozentiges. Da die Schweden alle Englisch sprechen (und alle Deutsch verstehen) hatten wir im Bootsclub von Pukavik lange und sehr lustige Abende. Ja, sogar das schnelle Opening der Schifferl-Saison konnten wir miterleben und wurden von Jan durch die Scheren gekuttert.
 
 
 

Liebe Gitta, lieber Andreas,

Danke!

 

   
 
© Freitag, 25-Mai-2007
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