Das bin ich (links)


Geboren wurde ich am 17.04.1967 in Morbach und mir wurde der Name Christiane Monika verpasst. Meine Eltern sind mit mir 1968 nach Bonn gezogen und da lebe ich heute noch.

Ich fange einfach mal in der Grundschule an. Hier wurde der Grundstein zu meiner Zahlenabneigung gelegt. Wenn wir in der Schule Rechnen hatten, hatte die kleine Monika stets Bauchschmerzen. Irgendwie habe ich nie einen richtigen Bezug zu der Welt der Zahlen bekommen. Es ist mir nach wie vor unverständlich, warum ich Algebra brauche, um ein Kilo Äpfel zu kaufen. Ebenfalls war Sport auch nie meine Welt. Als Kind war ich ziemlich mopsig und da macht Sport ohnehin keinen Spaß.

Die Grundschule habe ich 1977 beendet und wechselte auf die Realschule. Ab jetzt erklärte ich nicht nur Rechnen und Mathe zu meinen Hassfächern, sondern auch Physik. Für dieses Fach konnte ich mich einfach nicht erwärmen. Mir ist es egal WARUM eine Glühbirne leuchtet, Hauptsache sie tut es, wenn ich auf den Schalter drücke. Allerdings hatte ich eine gewisse Vorliebe für Chemie und Fremdsprachen entwickelt. Ich begann Englisch und Französisch zu lernen. Außerdem meldete ich mich im Leistungskurs Chemie an. So zogen sich die Jahre dahin, bis ich endlich den Abschluss mit Ach und Krach schaffte. Ich entschied mich dazu, nie wieder die Schulbank zu drücken ... Arbeit und Geld mussten her. Diese Bemühungen erwiesen sich allerdings als ausgesprochen schwierig. Nach endlosen Debatten entschied meine Mutter, dass ich die Höhere Handelsschule besuche. Unglücklicherweise bekam ich aber auf der staatlichen Schule keine Zulassung, weil mein Notendurchschnitt dafür nicht reichte. Ich freute mich schon, hatte allerdings die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Da meine Mutter eine sehr kluge Frau ist, wurde ich kurzerhand an einer Privatschule angemeldet und musste den ganzen Stoff, den die anderen in zwei Jahren lernen in einem Jahr in meinen Kopf bekommen. Dort kam ich das erste Mal mit Fächern in Berührung, die mir überhaupt nichts sagten. Beispielsweise VWL, BWL, Buchführung, Stenografie, Maschinenschreiben, Politik, Organisationslehre usw. Ich schaffte es auch diesmal mit Ach und Krach meinen Abschluss zu machen und wieder wollte ich nie mehr die Schulbank drücken.

Durch eine Fügung des Himmels bekam ich einen Zeitvertrag beim Deutschen Bundestag. Das war richtig klasse, denn da musste man schießlich nichts lernen ... dachte ich. Meine damalige Vorgesetzte hatte sich nämlich in den Kopf gesetzt, einmal in der Woche für zwei Stunden höchstpersönlich Stenografieunterricht zu geben. Am Anfang war ja alles noch recht easy, bis wir dann zu der Redenschrift kamen. Ich hatte nur noch Punkte und Striche auf meinem Block und lesen konnte ich später überhaupt nichts mehr. Also entschied ich, dass ich doch lieber nicht mehr zu diesem doofen Unterricht gehe. Außerdem wollte ich schließlich keine Stenografin werden! Ich wurde wegen meiner Aufmüpfigkeit und Anstiftung zur Rebellion gegen den Stenografieunterricht kurzerhand in den Petitionsausschuss verbannt und konnte ab dem Tag mein Dasein dort fristen und mich mit blöden Textbausteinen rumärgern.

Da ich direkt von der Schule kam, hatte ich auch keine Berufserfahrung. Es kam wie es kommen musste, mein Zeitvertrag wurde nicht verlängert. Was nun? Da es überhaupt nicht zur Debatte stand schon wieder eine Schule zu besuchen, wurde der Vorschlag meiner Mutter eine Ausbildung anzufangen, einstimmig von mir abgelehnt. Ich legte mich also für drei Monate auf die faule Haut, nur um danach festzustellen, dass etwas fehlte ... nämlich eine adäquate Beschäftigung. Also schnappte ich mir das Telefonbuch und fing an zu telefonieren. Es dauerte genau 7 Anrufe und ich hatte eine Lehrstelle.

Diese Ausbildung war die Hölle für mich. Nicht nur, dass ich durch den Bundestag gehaltsmäßig verwöhnt war und jetzt mit 150 Mark monatlich im ersten Lehrjahr auskommen musste, ich musste auch noch länger als 17:00 Uhr arbeiten und zum guten Schluss saß mir diese verdammte Berufsschule noch im Nacken. Da ich ja im Vorfeld die meisten Fächer schon auf der Höheren Handelsschule hatte, brauchte ich natürlich nicht lernen, ich konnte ja schließlich alles. Das führte dazu, dass ich statt der normalen 2 1/2 Jahre Ausbildung 3 Jahre machen durfte. Die Schimpfe meiner Eltern war schlimmer, als das halbe Jahr Verlängerung. Schlussendlich bekam ich dann doch noch meinen Gesellenbrief.

Nach meiner Ausbildung bekam ich einen Arbeitsvertrag in einer Bundesbehörde. Allerdings habe ich dann doch noch Jahre später die Schulbank gedrückt und das ganz freiwillig.






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