Plattdeutsch - Plattdüütsch, dat is mien Mudderspraak

Korte/kurze Geschichte von Johnny Meyer

 Hochdeutsch:Mm, das Sonntagmittag Essen

Plattdüütsch: Mm, dat Sunndaagmiddaag Eten

 

Mm, das Sonntagmittag Essen

 

Hunger bekomme ich schon, allein vom schreiben. Aber Sonntags morgens war es immer eine besondere Begebenheit mit unserer Mutter, denn sie war im Stande uns ein Mittagessen auf den Tisch zu zaubern, welches sogar einem König Freude machen würde.

Vater und ich, wir sahen zu das unser Garten sich sehen lassen konnte, das bedeutete Unkraut ausziehen, Kohl umpflanzen, Kartoffeln anhöhen, Kanten anklopfen, den Weg ausharken, Rasen mähen, Buchsbaum beschneiden, Blumen begiessen usw. Wir hatten genug zu tun für einen halben Tag, da brauchten wir uns keine Sorgen um zu machen.

So kurz vor zehn Uhr, wenn die Kirchenglocken anfingen zu leuten, dann rief Mutter meistens, „kommt man eben rein um eine Tasse Tee zu trinken." Der Tee war schon fertig und der Zwieback lag auf der Untertasse. Dies war eine gute Zeit uns eben auszuruhen und Mutter konnte zur gleichen Zeit auch ihren Bestellschein aufgeben, was sie alles aus dem Garten haben wollte, fürs Mittagessen. „Ihr müsst da aber sofort beigehen und mir die Sachen rein holen sonst bekommt ihr nicht zur rechten Zeit was zu Essen."

Kartoffeln aus dem Keller holen, eine Petersilienwurzel ausziehen und abwaschen, zwei Celleriezweige und den einen Blumenkohl, den, der da beim Zaun steht, das wollte sie alles haben, es musste erst mal draussen in der Waschbalge, die voll Regenwasser war, abgewaschen werden und kam dann in einen Drahtkorb und wurde bei der Küchentür bereitgestellt .

Der Geruch des Bratens den Mutter auf dem Herd hatte, kam uns schon entgegen, von jetzt an hatte Mutter für nichts anderes mehr Zeit als sich um das Essen zu kümmern. Wenn ich dann aber trotzdem mal die Nase flach gegen das Küchenfenster drückte und ihr eine Fratze machte dann lief ihr ein Lächeln übers Gesicht und sie sagte nur, „seh man zu das Du Deine Arbeit fertig kriegst, sonst musst du da heute Nachmittag noch wieder bei, nicht nur das, ich habe jetzt keine Zeit für deine Fisematenten." Dann ging ich manchmal noch schnell in den Vorgarten und schnitt ihr einen schönen Blumenstrauss. Es war immer eine Pracht bei uns im Vorgasrten. Einige Leute stiegen vom Fahrrad ab, um sich die vielen Blumen anzusehen. Dies war aber Mutters Revier, dies war ihr ganzer Stolz.

Der Schweiss lief Mutter vom Kopf, mit einem Auge schielte sie zur Küchenuhr und mit dem anderen Auge in den Topf, damit auch ja nichts anbrennen würde. Der Küchentisch hatte schon eine weisse Tischdecke auf und alles war gedeckt, zwei Teller für jeden. Die Blumenvase stand auf dem Radio und gab Mutter viel Freude.

Kurz vor zwölf gingen Vater und ich noch schnell an den Strassenrand um einen Korb voll Grass für die Kanienchen zu holen, das Vieh muss ja auch sein Recht haben, grade in dem Moment wollte Mutter noch eben in den Keller gehen um ein Glass mit Erdbehren zu holen, da wurde ihr gewahr das einer von uns wieder mal den Kellerschlüssel nicht auf seinen Platz gehängt hatte und ihn wohl in der Tasche hatte, so rief sie zum Untermieter rauf, „Juh- Hu, Arnold, werf mir doch mal eben Euren Kellerschlüssel runter, meine Männer haben den Schlüsel mal wieder nicht an Ort und Stelle gehängt." Grade als sie den Schlüssel aufnahm, kam ich um die Ecke und hatte das alles mit anghört, gab ihr unseren Schlüssel und sagte noch, " hier nun hast Du zwei, für jede Hand einen, als Vater sie dann auch noch bemängelte weil sie in seinen geharkten Weg gelaufen war, da meinte sie, "ich habe es gut gemeint mit Euch Banausen, nun geht man selber hin und holt die Erdbehren rauf."

„Geh schon rein und wasch Dich," meinte Vater noch, „Sie wird wohl gleich rufen." Genau um zwölf Uhr rief Mutter dann auch, "Kommt rein, das Essen steht auf dem Tisch, herbringen werde ich es nicht."

Nachdem wir uns gewaschen hatten und in die Küche kamen, sah es so richtig festlich aus, zuerst gab es Nudelsuppe mit Eiersstich, in der Vitrine waren die Kartoffeln. Der Braten stand in der Mitte des Tisches, auf dem grossen Teller. Für Gemüse gab es Blumenkohl, dann gab es auch noch Essigbohnen, Apfelreiss, und hinterher Vanilienpudding mit Erdbehren .

Gleich nachdem Vater seinen ersten Bissen genommen hatte, pflegte er zu sagen, "wir haben doch die besten Kartoffeln, da kann man wenigsten die Gabel rein stecken ohne das sie gleich auseinander fallen, und schmecken tun sie auch sehr gut." Es war gut das wir unsere Arbeit fertig hatten, denn wir hatten wieder mal soviel gegessen, das wir nicht imstande waren noch etwas zu machen. Wir konnten ja auch nichts dafür, wenn das Essen so gut schmeckte. Ja bei Mutter zu Hause da schmeckt es doch am Besten, wir freuten uns schon auf den nächsten Sonntag .

 

 

Mm, dat Sunndaagmiddaag Eten!

 

Smacht krieg ick all, alleen vun’d schrieven. Aver up’n Sunndaag morgen weer dat soon Begebenheit mit us Mudder, denn kunn se us een Middaageten up’n Disch zaubern, dat kunn sogor een König Plaseer geven.

Vadder un ick, wi sehn to dat de Goorn sik seegen loten kunn, Unkrut uttrecken, Kohl umplanten, Kartüffeln anhöögen, Kanten ankloppen, denn Padd utharken, Rasen mein, Buchsboom besnien, Blomen watern. Wi harrn genoog todoon vor een halben Daag, dor bruukten wi kiene Bang um to hebben.

Kort vor tein, wenn de Karkenglocken anfungen to lün, denn reep Mudder us meis Tiet, "komt man eben rin un drinkt 'ne Tass Tee." De Tee weer all ingoten un de Zwieback leeg up de Unnertass. Dit weer een goode Tiet us to versnuben un Mudder kunn eeren Bestellschien upgeben, wat se all ut’n Goorn hebben moss, um dat Middaageten klor to kreegen. "Moss aver furns bigahn un mi dat rinbringen, anners kriegt ji nix bi Tiet to eten."

Kartüffeln ut’n Keller holn, een Petersilienwuddel uttrecken un affwaschen, twee Sellerietwiege un denn eenen Bloomenkohl, de dor bi’ t Stakett steiht, dat wull se alln’s hebben, dat moss denn alln’s eers maal buten ut de Waschbalge in Regenwater affwuschen weern un denn kem dat inne Drahtkiep un wurd dor bi de Kökendöör praat stellt.

De Geruch vun denn Braden, denn Mudder up’n Herd harr, keem us all inn’e Möt, vun nu an harr Mudder vor nix anners meer Tiet, at vor’t Middaageten, wenn ick maal de Näs gegen dat Kökenfinster drucken de un ehr ne Fratze maakde, denn leep ehr een Smuustergrien’ övert Gesicht. "Se man to dat dien Arbeit maak’t kris, anners bis dor vun Nahmiddaag noch bi, ick heff nu keen Tiet vor diene Fisematenten." Denn gung ick noch gau dorbi un sneed er een dachtigen Bloomenstruuß ut’n Vorgorn. Wat weer dat jimmer ne Pracht, dor vor’t Hus, de Lüüd steegen vun't Rad aff un keeken sick dat an. De Vorgoorn dat weer jo Mudders Revier.

De Sweet leep Mudder all vun Kopp dal, mit een Oog schielde se na de Kökenklock un mit dat anner Oog in’n Pott, so dat uk nix anbrenn de. De Kökendisch harr all ne witte Dischdecke up un all’ns weer sett, mit Twee Teller vor jeden een. De Bloomenvas stund up’t Radio un geev Mudder veel Plaseer.

Kort vor twölf gungen Vadder un ick noch gau an’n Straatenrand um een Korf vull Grass to snien vor de Kanikel, dat Veeh moss jo uk versorgt weer’n. Just dor wull Mudder in’n Keller gone um een Glass Eerdbeern to holn. Do seeg se dat een vun us denn Kellerslöttel in siene Tasch un nich an’t Slöttelbred uphungen harr. Do reep se rup no use Unnermieter,-"JUH-HU, Arnold, smiet mi doch eben jo’n Kellerslöttel dal, de Mannlüd hefft woller nich denn Slöttel uphungen." Just at se denn Slöttel upkreeg, keem ick dor up to, harr dat hört un do geev ick eer usen Kellerslötel un segg, "hier nu hess twee, vor jede Hand eenen." At Vadder er denn uk noch utschellde dat se em in sienen harkten Padd loopen weer, do meende se, " so, ick heff dat goot meent mit jo Banausen, nu gaht man sülbens henn un holt de Eerdbeern ut’n Keller."

" Go man all rin, un wasch up, se schall us woll glieks roopen," meende Vadder noch, denn Slag twölf reep Mudder, "nu komt rin, dat Eten steit up’n Disch, herbringen do ick jo dat nich."

Nahdem wi us wuschen harrn un in’e Kök kemen, dor seeg dat rein festlich ut. Eers geev dat Soppen, se harr Nudelsoopen mit Eierslagklütschen, denn in de Vitrine harr se de Kartüffeln. De Braden weer up denn grooten Teller mitten up’n Disch. Vor Gemüse harr se Bloomenkohl, denn weern dor noch Essigbonen un Appelries un Vaniljen Pudding mit Eerdbeern geev dat achteran.

Glieks nahdem Vadder sien eersten Beten eten harr seggde he immer, "wi hefft maal woller de besten Kartüffeln, dor kann een wenigstens de Fork rinstecken, ohn dat se all ut’n annern fallt un smecken dot se uk goot." Een Gluck dat we use Arbeit klor kreegen harrn, denn nah middaag kunnen wi nich mehr arbeitn, wi harrn us denn Buuk maal woller so vullslahn, dat wi us kum noch röögen kunn. Dor kunn wi jo uk nix an maaken, dat us Mudder so een gooden Kock weer un dat Eten so goot smecken de. Jo bi Mudder to Hus dor smeckt dat doch an Besten, wi freiden us all up tokomen Sunndaag.

 

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