Hier kommen einige Erfahrungsberichte, die in Zusammenhang mit der Belichtung des Sternenhimmels unter Verwendung von Web-Kameras stehen:

Nat�rlich war der Wunsch nach Dokumentierung schnell da: die ersten Versuche mit einer billig-Webcam "Labtec" vom Penny Markt waren erfolgreich (man muss dazu das die Kamera �ffnen, die Linse wegschrauben, und versuchen, den Fotosensor afokal anstelle des Okulars in den AOZ (Okularauszug) einzusetzen! Sp�ter war dann eine vern�nftige Webcam in Form der Philips SPC900 gefunden und ein 1,25" Adapter auf Webcam-Gewinde auch. Zusammen mit dem Programm VB-WEBCAM von Thomas Kraus entstand das erste Jupiter-Bild anfang August 2007:

Jupi, Vergr��erung ca. 100x

ANMERKUNG:

Das Foto wurde nicht mit dem "grossen" 130/1000 Rohr von Meade aufgenommen, sondern mit einem kleineren 114/500 Rohr von Skywatcher! Wie sich herausstellte, kann man in die DS2000 Montierung auch kleinere Rohre einspannen, wenn man Schaumstoffstreifen zum Zwischenpolstern verwendet. Auf die Einstellgenauigkeit der Elektronik hat das keinen Einfluss! Da die Webcam einer Okularbrennweite von ca. 5mm entspricht, kommt man bei dem Jupiterbild auf eine Vergr�sserung von ca. 500/5=100


Heute am 12.9.07 konnte nach nach einer Woche mit geschlossener Wolkendecke und Regen in der Halbzeitpause Deutschland-Rum�nien wieder beobachtet werden. Als Referenzsterne standen diesesmal - vom Balkon aus sichtbar- nur Alkaid und Dubhe im grossen Wagen zur Verf�gung, also eigentlich ein zu kleiner Abstand zur Eichung f�r das DS2000. Nach Eichung wurden Alkor und Mizar aber problemlos angefahren, die Augentester. Sie dienen bei mir bloss zum Test, ob die Optik soweit in Ordnung ist. Sch�n kann Mizar selbst noch einmal als Doppelstern gesehen werden, so dass man es eigentlich mit einem Dreifach-Sternsystem zu tun hat. Mizar A und B haben dabei ca. 15' Winkelabstand.

Mizar A und B mit Alkor im grossen Wagen

..und hier noch eine Videoaufnahme von Mizar A und B und Alkor:

(Leider l�uft das Video nur in Microsofts Internet Explorer IE, nicht jedoch in "Firefox" u.a. Browsern)

Die M101 Galaxie �ber Alkaid ist wieder nicht sichtbar! Wo ist sie bloss? Wahrscheinlich ist der M�nchner Himmel zu hell f�r M101. Daf�r "gingen" dann M13 und M92 im Herkules problemlos. Die Kugelsternhaufen waren zwar sichtbar, aber Einzelsterne am Rand konnten trotz der relativ grossen �ffnung des Skywatchers mit 114mm nicht aufgel�st werden... Hat sich nicht gelohnt, die Webcam extra anzuschliessen...warten wir auf bessere Bedingungen!

Mitte Oktober steht der Schwan (Cygnus) hoch am Himmel und ist gut vom Balkon aus auch in der Stadt mit dem 114/500 Newton zu beobachten. Auf der anderen Seite von seinem Hauptstern Deneb steht Albeiro, einer der sch�nsten Doppelsterne, da eine Komponente blau ist, die andere gelb (Abstand voneinander ca. 35' in ca. 390 Lichjahre Entfernung):

Doppelstern (Albireo) im Schwan

Leider belichten die Web-Kameras nur sehr kurz (zwischen 5 bis 30 Bilder pro Sekunde), was dazu f�hrt, dass nur Lichtstarke Objekte wie Planeten und helle Sterne gut abgebildet werden k�nnen. Deep Sky Objekte wie Galaxien oder Nebel, selbst Sternhaufen, sind aber recht lichtschwach. Um diese abzubilden, muss einfach l�nger belichtet werden. Daf�r gibt es eine Umbauanleitung von Steve Chambers f�r Philips-Webkameras, die es erm�glicht, die Kamera so zu ver�ndern, dass lange belichtet werden kann, siehe...

Link auf Steve Chambers Webcam Umbau auf Langzeitbelichtung

Eine spezielle Umbauversion f�r die bekannte und lichtempfindliche Philips SPC900 ist hier zu finden:

Link zu Matthias Mejers Umbauanleitung

Allerdings ist der Umbau sehr pfrimelig und nur f�r diejenigen zu empfehlen, die auch mit einer Pinzette und Lupe und Minil�tkolben gut umgehen k�nnen. Trotzdem ist es mir irgendwie gelungen, die st�rende helle eingebaute Leuchtdiode der SPC900-Webkamera zu entfernen und ihr ein v�llig neues Plastik-Geh�use zu geben. Nachdem zwei Dr�hte vertauscht wurden, ging zuerst gar nix im Langzeitmodus, wohl aber noch im normalen Webkamera-Modus. Nach nochmaliger �ffnung des Kamerageh�uses wurde der Fehler entdeckt und pl�tzlich "ging" die Kamera in Langzeitbelichtung zu meiner grossen Freude.

Etwas l�stig wurde der Schalter, der bei Steve und Matthias ben�tigt wird zum Umschalten zwischen normaler Belichtung und Langzeitbelichtung. Es geht aber auch ohne diesen, wenn man einen zweiten Schalter in dem 4fach Schalter-IC-Baustein verwendet. Hier mein modifizierter Schaltplan von Matthias Mejer unter Verwendung eines zweiten elektronischen Schalters in dem sowieso schon vorhandenen Schalterbaustein zur Vermeidung eines mechanischen Schalters zur Umschaltung zwischen normaler und Langzeitbelichtung:

Variante ohne mech. Schalter

Weiter �nderungen gegen�ber dem Originalplan beim Einsatz des ICs Typ 4066 sind, da� die Verbindungen von PIN 11-13 , PIN 1 und PIN 4 und 5 unn�tig sind, da funktionslos. Sie k�nnen ersatzlos gestrichen werden. Der CMOS-Typ 4016 geht auch. Die beste umgebaute Kamera n�tzt nix ohne Software, die sie verwendet. Dazu hat sich bei mir neben VB-Webcam vor allem das neue "Guidemaster" von Matthias Garzarolli bew�hrt. Mit diesem (freien) Programm kann man nicht nur Langzeitbelichten, sondern auch gleich noch das Teleskop nachf�hren, wenn es ein GoTo nach dem LX200 Standard ist!

Es ist sehr angenehm, nun ohne diesen mechanischen Schalter arbeiten zu k�nnen. Hier nun das erste so gewonnene Bild:

Erste Langzeitaufnahme am 17.10.07

Informationen zu Vega aus "Wikipedia":

Wega ist der Hauptstern des Sternbildes "Leier". Er ist nach Arktur der zweithellste Stern am n�rdlichen Sternenhimmel. Er ist 25 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat ca. die doppelte Masse der Sonne. Wega �hnelt evtl. am ehesten unserem Sonnensystem und das Zentrum der Lebenszone liegt ca. 7 Astronomische Einheiten (1 AE= Abstand Erde/Sonne) von ihr entfernt. Ein Planet mit Erdgr�sse w�rde dabei eine Umlaufzeit von 10,9 Jahren haben.

Im Magazin "Astronomie Heute" Heft 11/2007 wird im Artikel "Wenn Sterne verschwinden" darauf hingewiesen, dass schon 1938 eine Arbeitsgruppe um den Physiker Oppenheimer (derselbe, der den Bau der ersten amerikanischen Atombombe leitete) berechneten, dass Sterne mit mehr als 1,6 Sonnenmassen dann unter ihrer m�rderischen Eigengravitation irgendwann einmal zusammenbrechen, wenn ihre thermonukleare Energiequellen ersch�pft sind. Das Ende ist ein schwarzes Loch, aber zuvor eine Nova bzw. Supernova. Dies Frage ist, ob das die Erde �bersteht, die ja nur "25" Lichtjahre von Vega entfernt ist. Die n�chste Frage ist, wann denn das ist? Ein noch "schlimmerer" Kandidat f�r einen Ausbruch ist anscheinend Beteigeuze, der angeblich kurz davor steht. Aber der ist gl�cklicherweise weiter weg...

Zurueck zur Astronomieseite von DL6MDA

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