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Die Marina |
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Etwa 2.000 Schiffe werden in dieser Marina im Wasser, wie
auf Land geparkt. Es handelt sich dabei um Boote aller Art, wobei bis
zu 300 Tonnen schweres Gerät an Land gekrant werden kann. Die Marina
wächst und wächst. Während unseres Aufenthaltes sind wieder
2 neue Schwimmstege befestigt worden. Finanziert wird das ganze von einem
türkischen Reeder, der zunehmend die gesamte südöstliche
Ausbuchtung des grossen Naturhafen zur Mega-Marina ausbaut. Kenner sagen,
es wird vielleicht die Grösste der Welt werden. Das Angebot an Werftarbeiten
ist komplett: die direkt auf dem Gelände ansässigen Firmen bieten
über Holz-, GFK-Arbeiten, Osmosebehandlung, Segelmacher, Elektrik,
Mechanik, ......., eben alles, was man braucht und sich vorstellen kann.
Der Mangel an Hallen - etwa für Rumpflackierungen - stört nicht.
Hier werden die riesigen Schiffe an Land gehoben und binnen ein, zwei
Tagen wird die Halle provisorisch, aber effizient um das Schiff herum
gebaut. Wir bezahlen hier etwa ein drittel des Preises, den wir in Lefkas
entrichten mussten. Das geht nur mit billigen Arbeitskräften und
einer Mischkalkulation aus Platzmiete und der Fülle der angebotenen
Dienstleistungen. Die scheinen zu stimmen, was man so an Arbeiten sieht,
scheint ganz anständig zu sein. So weiträumig die ganze Anlage
ist, so ist sie denn auch etwas anonym. Es gibt regelrecht unterschiedliche
Lager, je nachdem ob man nun im alten oder neuen Hafen ist. Hinzu kommt,
dass es so etwas wie eine englische und eine deutsche Fraktion gibt. Ja,
tatsächlich gibt es hier sogar ein paar Deutsche, die mehr oder weniger
ganzjährig auf ihren Booten leben. Supermarkt, Restaurant, Bar, eine
Bibliothek, ein Fitnessraum und sogar ein Pool erleichtern hier das Leben. |
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Das soziale Leben |
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In vielen Marinas im Mittelmeer treffen sich Fahrtensegler
aus aller Welt, um die Wintermonate zu überdauern. Jetzt auch hier
in Marmaris, also doch schon recht weit im Süden, müssen wir
uns endlich eingestehen, dass das Mittelmeer einfach noch nicht südlich
genug ist. Auch hier gibt es einen Winter. Sturmtiefs gehen durchs Mittelmeer
und es wird immerhin so kalt, dass man über den nahen Landstromanschluss
froh ist und das Boot aufheizen kann. Kein Zweifel - im Winter kann man
das Segeln gänzlich vergessen. Immerhin: bis auf kurze Regenzeiten
über ein oder zwei Tage ist das Wetter hier sonnig und trocken. Dennoch:
nachts sinken die Lufttemperaturen bis nahe an die Nullgradgrenze. Die
Segler lassen sich aber davon nicht beirren und veranstalten und organisieren
so allerhand. Was so angesagt ist, für den Tag und für die Woche,
wird jeden morgen über das sogenannte "Cruisers Net" bekannt
gegeben. Es gibt dazu eine feste Funkfrequenz über UKW-Radio. So
kann jeder mithören und sich bei Bedarf mit eigenen Kommentaren,
Wünschen und Anregungen mit seinem Funkgerät einklinken. Da
gehen Gruppen zu bestimmten Terminen tauchen oder zum Bowling spielen,
da werden Exkursionen oder einfach nur Einkaufsfahrten gemacht, da gibt
es einen Computerclub oder auch nur Ladies Coffee mit entsprechender Klatsch-
und Tratschrunde. Abends wird dann noch zur Happy Hour in die Bar gepilgert.
Amtssprache in einer solchen Marina-Community ist durchweg Englisch. Wer
mit sich selbst also nichts anzufangen weiss, braucht sich hier nicht
zu langweilen. Etwas schade ist es, dass Marmaris Stadt etwas entfernt
liegt und so nur per Bus oder Auto erreichbar ist. Man fühlt sich
so etwas isoliert vom normalen, täglichen Leben der Türken. |
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Die dem Menschen doch liebsten Veranstaltungen sind jene,
wo es auch etwas zu essen gibt. Das waren bisher ein ganz witziger Flohmarkt
mit anschliessendem Barbeque. Es wurde allmöglicher Schrott angeboten
und man staunt, was sich an Kram und Krempel über die Jahre auf so
Schiffen ansammelt. Einige Leute sind schliesslich schon seit 10 und mehr
Jahren auf eigenen Kiel unterwegs. Das ist übrigens ein Fakt: mit
zunehmender Grösse des Schiffes wächst nicht unbedingt der Platz.
Da gibt es Schiffe, die vom Konstrukteur für Crews von bis zu 12
Leuten geplant wurden und schon nach kurzer Zeit dem darauf lebenden Ehepaar
zu klein geworden sind. |
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Was Landratten als Dachboden zur Deponie von allerlei Unbrauchbaren
dient, ist hier die Bagskiste oder das Vorschiff. Wer ernsthaft es uns
nachmachen möchte und auf eigenen Kiel die Welt bereisen will, dem
sei angeraten, bis auf Funktionskleidung die Klamotten zu halbieren. Und
dann ist es noch zuviel. Zu diesem Thema später aber noch mehr...
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