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Einfache, überlappende NahtDas ist die einfachste Art, eine Längsnaht zu kleben. Speziell bei größeren Längen kann aber auch sie gelegentlich schwierig werden. Wenn Du also noch nicht allzuviel Erfahrung mit dem Kleben von flexiblen Materialien hast, übe besser vorher an ein paar Abfallstücken! Die Klebeflächen sollten sich je nach Anwendung und Material wie folgt überlappen:
Unnötig breite Klebestellen erschweren die Arbeit und bringen in der Regel keine besseren Ergebnisse.
Ansetzen eines schmalen Teiles (z.B. Träger)
Denkpause: Bei längeren Nähten sollte berücksichtigt werden, daß Gummi- und Latextuche sich je nach verwendetem Kleber und/oder Lösungsmittel dehnen können. Was bei Kleinteilen schlimmstenfalls zu kleinen Falten führt, kann bei langen Nähten das ganze Werkstück verderben. Die Vorgehensweise beim Kleben langer Nähte muß sich vom Aufsetzen von Kleinteilen unterscheiden, da ein großes Werkstück, besonders wenn es mit Kleber benetzt ist, nicht ohne Schwierigkeiten umgedreht und passgenau aufgesetzt werden kann. Das Umdrehen kann auch so erfolgen.... Es wird nur die Nahtstelle umgeschlagen und entsprechend vorbereitet. Bei geeigneter Klebebandtechnik lassen sich dann auch längere Nähte gut kleben. Dazu gibt's die Beispiele 2 und 3.
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Benötigt wird eine große Unterlage (Tisch oder glatter Fußboden, wenn sehr große Teile geklebt werden sollen). Eines der Teile wird in gewohnter Weise auf der Unterlage fixiert. Wie üblich, sollte die Innenseite bzw. später nicht sichtbare Seite nach oben liegen. Das zweite Teil wird mit gleichsinniger Orientierung aufgelegt. Es sollte folglich auch mit der später nicht sichtbaren Seite nach oben liegen. Beide Teile werden genau zusammengepaßt und mit ein paar provisorischen Klebestreifen gegeneinander fixiert.Diese Klebetechnik kann nur für gerade oder wenig gekrümmte Konturen verwendet werden. |
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Das später bewegliche Teil wird mit einer Hilfsunterlage = Preßbrett ausreichender Länge beschwert. Das Preßbrett wird mit einigen Klebestreifen gegenüber dem darunterliegenden Stoff festgelegt. | |
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Auf dem festen Teil wird die Klebekante mit Klebestreifen abgegrenzt, damit beim späteren Bestreichen mit Kleber die Kontur sauber bleibt. | |
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Jetzt werden die provisorischen Klebestreifen der beiden Teile wieder abgezogen. Das nun bewegliche Teil wird auf die Hilfsunterlage geklappt. Da nun die umgeklappte Lage des Stoffes bekannt ist, kann er, wie bei der Klebebandtechnik geschrieben, auf der Hilfsunterlage fixiert werden. | |
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Auch beim beweglichen Teil wird die Klebefläche mit Klebeband abgegrenzt. Das geht relativ leicht, da der Abstand durch das bereits abgegrenzte andere Teil gegeben ist. | |
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Nun wird der Kleber auf beide Teile aufgebracht. Die Unterlagen sollten, wo möglich, durch Einlegen von Papier unter den Latex- oder Gummistoff geschützt werden. Damit gerät weniger Kleber auf die Unterlage - und die Reinigungsarbeit wird weniger. | |
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Nach einer ausreichend bemessenen Trocknungszeit des Klebers wird das bewegliche Teil vorsichtig von der Hilfsunterlage gelöst und - von der Mitte der Naht beginnend auf das feste Teil aufgelegt und Stück für Stück angerollt. Dabei sollte daruaf geachtet werden, daß die Klebung nicht verläuft, da Fehler nicht korrigiert werden können! Arbeite hier also besonders ruhig und konzentriert. Bei längeren Nähten ist es zweckmäßig, diese Arbeit zu zweit durchzuführen. Alle Kleber, die zumindest ich verwende, haben genügend lange Zeiten, bis die Verbindung geschlossen sein muß - Hektik ist also unangebracht. Die zunächst mit dem Handballen falten- und luftblasenfrei angedrückten Flächen werden wie gewohnt mit dem Falzbein kräftig angerieben. |
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Die zweite Art, eine Längsnaht zu kleben, beginnt ebenfalls mit gegeneinander fixierten Werkstücken. Diese Art der Klebetechnik eignet sich nicht für gekrümmte Nahtverläufe, sondern nur für geradlinige Verbindungen. |
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Beide Teile werden längs mit einem breiten Klebestreifen verbunden. Der Klebestreifen wird etwa mittig auf der Kante des später beweglichen Werkstückes angebracht. | |
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Anschließend wird das zweite Teil am Klebestreifen abgeklappt. Der Klebestreifen wirkt hier als Scharnier. | |
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Ein passend angebrachter Klebestreifen grenzt die Fläche ab, die mit Kleber eingestrichen wird. Um zu verhindern, daß Kleber auf die Unterlage gerät, sollte, wenn es die Befestigung der Werkstücke erlaubt, Papier untergelegt werden (hier nicht eingezeichnet). | |
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Nach der obligatorischen Trocknungszeit wird das bewegliche Teil von der Mitte der Naht beginnend faltenfrei zurückgeklappt und von Hand angedrückt. Auch bei dieser Technik ist, besonders bei langen Nähten, eine helfende Person nützlich. Jetzt vorsichtig den verbindenden Klebestreifen abziehen und die Naht gut pressen (Falzbein oder Preßbretter mit Schraubzwingen). |
Die Ausbreitung des Klebers zu begrenzen, ist eine Aufgabe, die sich am einfachsten mit einem Rand aus Klebeband lösen läßt. Da die sowohl die Größe und Kontur, als auch die Lage des Gegenstücks bekannt sind, ist es einfach, die Kontur abzukleben. Sorgen um die Flächengröße sind unnötig, da sich sowohl Gummi, als auch Latex beim Bestreichen mit dem Kleber etwas dehnen. Nach dem Einpinseln und einer gewissen Trocknungszeit kann das begrenzende Klebeband abgezogen werden - und die nutzbare Fläche ist gut konturiert. Wird die Fläche etwas großzügiger abgeklebt, kann das Klebeband auf dem Werkstück verbleiben und damit einen guten Bezug geben, um das Gegenstück paßgenau aufzusetzen. Allerdings muß dann der überschüssige Kleber frühzeitig entfernt werden. Bei Latexklebern, die auf Latexmilch basieren und eher eine Schweißung der Werkstücke als eine Klebung bewirken, sollte die großzügige Variante nicht verwendet werden.
Achtung: speziell bei Latex sollte dieser Trick nur vorsichtig angewendet werden! Die Gefahr ist groß, daß sich das Klebeband zu sehr festsetzt. Stattdessen sollte der Kleber mit einem dünnen Kunststoffpinsel kantengenau aufgetragen werden. Diese Pinsel gibt's für ca. Euro 2,--/20 Stück im Baumarkt (das ist die Sorte, die man Kindern kauft, um ihnen die Freude am Malen zu verderben).
Nähte dienen zwei Zwecken:
Um beim Nähen die Stabilität einer Verbindung zu verbessern, muß sehr sorgfältig gearbeitet werden, damit sich die Stichlöcher, die die Nadel zwangsweise verursacht, nicht zur Keimzelle von Rissen entwickeln - sonst hätte die Näherei genau das Gegenteil der beabsichtigten Wirkung erzielt. Bei einem entsprechendem Aufbau des Kleidungsstückes kann die Festigkeit von Verbindungen verbessert werden. Das abschließende Nähen muß dann aber schon in der Planung und in der Materialauswahl berücksichtigt sein.
Wer das erstemal Latex näht, wird sofort merken, das das gänzlich anders ist, als das Nähen von textilem Material. Ein kleiner Versuch an einem Abfallstück zeigt, daß sich eine gewöhnliche Nähnadel nur mit großer Anstrengung durch zwei Lagen Latextuch schieben läßt. Nach den ersten 3 Stichen wird klar, daß auf diese Art bestenfalls eine wellige Naht in einem verfältelten Werkstück zu erzielen ist. Man muß subtiler vorgehen.
Das Latexwerkstück sollte vor dem Nähen bereits geklebt sein. Es
ist fast unmöglich, eine Naht zu produzieren, wenn sich die Teile des
Werkstückes ständig gegeneinander verschieben und durch ihre
Elastizität das Positionieren der Stichlöcher erschweren. Zum
Nähen sollten die Nadel und die Einstichseite des Tuches mit Silikonöl
geschmiert werden, damit sie beim Durchstoßen des Materials nicht
unvermittelt stecken bleibt. Als Faden wird Kunstfaser verwendet, kein
Leinenzwirn. Der Faden sollte nur so straff gezogen werden, daß er
gut anliegt, damit keine unerwünschten Falten entstehen. Nachdem
die Naht fertig ist, kann sie auf der Innenseite des Kleidungsstückes
mit Flüssiglatex bepinselt werden. Der Sinn der Maßnahme ist,
daß die Fäden sich nicht verschieben und auch besser gegen das
Eingehen nach dem Waschen des Kleidungstückes geschützt sind -
das erklärt die Verwendung des Kunstfaser-Fadens.
Wer verhindern will, daß bei jedem Stich das Material punktuell sehr
stark gedehnt wird, klebt auf der Innenseite des Kleidungsstückes
vor dem Nähen einen stabilen Textilstreifen auf den späteren
Nahtverlauf. Solche Bänder gibt es als "Nahtband" oder "Stoßband"
im Kurzwarenhandel. Beim Nähen mit der Maschine ist das meiner
Meinung nach der einzige Weg, das Verheddern des Unterfadens zu verhindern.
Nach den Nähen muß erst das Silikonöl entfernt werden.
Danach wird der Textilstreifen zweimal mit Flüssiglatex bestrichen,
damit auf der Innenseite wieder eine durchgehende Gummifläche vorliegt.
Wer das Nähen ernsthaft erwägt, sollte erst üben, bevor er
sich an ein gutes Kleidungsstück wagt. Vielleicht aber kommt auch die
Erkenntnis, daß gut geklebte Nähte die bessere Wahl sind. Du ahnst:
ich bin kein großer Fan des Nähens.
Für die Naht von Hand wird eine kräftige Nähahle benötigt, die im Lederwarenfachhandel zu bekommen ist. Es gibt zwei Ausführungsformen:
Ich besitze beide Nähahlen, denn zum Vorstechen von Löchern durch das widerstandsfähige Material ist die einfache Variante manchmal ganz nützlich. Die Vorgehensweise beim Handnähen:
Eine mühsame Arbeit, die, wenn das Ergebnis gut aussehen soll, sehr sorgfältig ausgeführt werden muß. Warum sollte das Ganze nicht auch mit der Nähmaschine machbar sein?
Profis nähen mit Industriemaschinen, die außerhalb des finanziellen Rahmens liegen, der Hobbyisten gesetzt ist. Die Nähmaschine sollte von guter Qualität sein und muß einen kräftigen Antrieb haben. Wenn man mit ihr kein Frottee nähen kann, ist auch das Nähen von Latex nicht möglich. Die Maschinen, die am besten geeignet sind, haben einen Ober- und einen Untertransport. Das bewirkt, daß das Tuch gleichmäßig von beiden Seiten vorgeschoben wird. Die gewöhlichen Heim-Maschinen haben nur einen Untertransport. Folglich wird das Tuch durch die Gummireibung am Füßchen hängen bleiben, wenn es nicht mit Silikonöl geschmiert wird. Insgesamt ist die Sache aufwendig, weil nach der Arbeit auch die Maschine gründlich gereinigt werden muß. Vorgehensweise:
Alle Nähte fertig? Gut, dann kann das Werkstück fertigbearbeitet werden. Dazu folgende Arbeitsschritte: