Rüschen, Falten und andere Spezialitäten werden
hier bald detailliert beschrieben. Bitte etwas Geduld! Ich habe diese Themen
in Arbeit:
Solange die Baustelle hier offen ist, betrachte ich alle Texte als privates
Arbeitsmaterial. Um so mehr sollte Dir bewußt sein, daß alles
was hier steht, vorläufig ist und die Verantwortung, die Fakten zu nutzen,
bei Dir liegt.
Die Anfertigung von Rüschen ist zwar zeitaufwendig, aber nicht
unmäßig schwierig. Du brauchst an Material:
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Latex-/Gummi-Streifen von etwa 3cm Breite. Die Farbauswahl sollte zum
Kleidungsstück passen, an das später die Rüschen angefügt
werden.
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Latexstreifen in der Farbe des Grundmaterials des Kleidungsstückes.
Dieser Streifen dient als Trägerstreifen und wird bei sauberer Arbeit
später nicht sichtbar.
So gehts: Fertige erst die Rüschen an. Klebe sie auf den Zusatzstreifen.
Diese selbstgefertigte Meterware kannst Du nun ohne große Schwierigkeiten
auf das Kleidungsstück Deiner Wahl applizieren. In engen Bögen
solltest Du Einschnitte auf den Träger machen und wie bekannt,
Entlastungsöffnungen stanzen.
Bevor das alles aber stattfindet, benötigst Du eine einfache
selbstgefertigte Vorrichtung aus einem Holzstab und einigen Nägeln.
Die Beschreibung findest Du wie üblich in der Rubrik "Vorrichtungen".
Gleichmäßige Rüschen ohne eine solche Vorrichtung kleben
zu wollen, ist ein sehr mühsames Unterfangen, das nur von
mäßigem Erfolg gekrönt ist.
Zum Anfertigen des Rüschenbandes solltest Du auf die Gesamtlänge
etwa 10cm Abfall berücksichtigen bzw. das Band länger planen.
Fixiere das Trägerband mit einem Klebestreifen auf der Unterlage.
Fädele das Band, das später die sichtbaren Rüschen ergeben
soll, nach folgendem Schema in die Vorrichtung. Achte darauf, das Band
keinesfalls straff um die Stifte zu winden! das Band sollte glatt anliegen,
aber nicht gespannt. Wenn doch, verspannt sich später der fertige
Rüschenstreifen.
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Klebe das offene Ende auf das Trägerband.
Klebe etwa 15cm des Rüschenteiles auf das Trägerband. Die beiden
letzten Rüschen sollten nicht angeklebt werden, da sie die Spannung
des Bandes ausgleichen und spätere spannungsbedingte Verformungen
verhindern.
***Bild***
Ansetzen von zusätzlichen Streifen wird immer dann nötig, wenn
das Rüschenband so lang wird, daß ein Abschnitt des
Rüschenmaterials nicht ausreicht. Wichtig ist, den neuen Streifen so
anzufügen, daß er später von außen nicht sichtbar ist.
***Bild***
Aufbringen der Streifen an das Kleidungsstück. Die Klebung erfolgt von
der Innenseite.
Verwende dazu zum Kleidungsstück optisch und vor chemisch (Gummi bzw.
Latex) passendes Material. Je nachdem wie das Kleidungsstück am Schluß
der Arbeit aussehen soll, gibt es drei Arbeitsvarianten:
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Aufsetzen der gepufften Ärmel auf ein fertiges Kleidungsstück
-
Abschluß an Oberarm oder evtl. Bein
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Einsatz an Oberarm oder Bein
Variante 1: Aufsetzen
Variante 2: Abschließen
Variante 3: Einsetzen
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Ein Kleidungsstück mit kurzem Arm bzw. Bein
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Zwei Ärmel, die im passenden Abstand angefügt werden sollen (bzw
keine Ärmel, falls die gepufften Oberarme den Abschluß bilden
sollen.)
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Latex- bzw. Gummituch
Diese Arbeit ist ziemlich schwierig.
Der Faltenrock ist technisch kaum schwieriger als ein Band aus Rüschen.
Nach dem Anfertigen der Falten auf dem Trägerband sollte das Material
zusätzlich mit einem etwa 6cm breiten Streifen auf der später
sichtbaren Außenseite überklebt werden.
Wie unterscheidet sich die Arbeitsweise? Ganz einfach. Das Band, aus dem
die Rüschen bestehen, ist nicht wenige Zentimeter breit, sondern hat
die Länge des Rockes.
***Bild***
Damit der Rock am unteren Saum die Falten hält, ist ein Trick nötig.
In regelmäßigen Abständen werden feste, kurze Streifen aus
dicker Kunststoff-Folie eingeklebt.
***Bild***
***Bild***
Eine Hose mit geradem Schnitt an den Beinen hat den automatisch resultierenden
Nachteil, daß sie um die Hüften zu weit sitzt. Wie auch in der
Stoffschneiderei üblich, sind Bundfalten ein ebenso einfaches wie wirksames
Mittel, den Sitz um die Hüfte bzw. Taille anzupassen. Beachte, daß
Bundfalten an der Vorderseite der Hose angelegt werden sollten, aber nicht
über dem Gesäß! Bundfalten werden stets symmetrisch
ausgeführt.
***Bild*** Bei besonders fülligen Rückpartien können Bundfalten
auch knapp hinter dem Bogen des Hüftknochens etwas schräg seitlich
verlaufend ausgeführt werden, um optisch unschöne und technisch
ungünstige Materialanhäufungen zu verhindern.
***Bild***
Stoßkanten, die hinterfüttert werden, können zur Zierde Anwendung
finden. Für die Kante benötigst Du:
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Schaumstoffstreifen, die passenden Durchmesser haben. Die Länge sollte
etwa die benötigte Länge+6cm sein. Mehr schadet aber auch nicht.
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Latex- bzw. Gummituch. Die Breite ist der Umfang des Schaumgummis an der
dicksten Stelle, die Länge dieselbe. Die Farbe sollte passend zum
Kleidungsstück gewählt werden, also entweder gleich oder farblich
stark kontrastirend.
Fixiere zuerst das Latex/Gummituch an einer Längskante einseitig auf
der Arbeitsunterlage.
Abschlüsse an Ärmeln und Beinteilen von Kleidungsstücken werden
gelegentlich mit Spitzen verziert. Die Streifen werden separat als "Meterware"
angefertigt. So geht's:
-
Mache einen Entwurf für das Schnittmuster. Am besten geht das nach ein
paar Handskizzen mit einem Zeichenprogramm. Es genügt, nur einen Teil
des Schemas zu zeichnen, da dieser dann mit Kopieren/Verschieben beliebig
oft wiederholt werden kann.
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Drucke den Schnittmusterentwurf im Maßstab 1:1 aus. Denke daran,
eine ausreichende Menge zu drucken! Alternativ kann die Zeichnung mit einem
Kopiergerät verfielfältigt werden. Das Original sollte in diesem
Fall aufbewahrt werden.
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Schneide die Schnittmusterstreifen mit Messer und Stahllineal grob zu.
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Klebe die Streifen mit Papierkleber oder Holzleim aneinander und achte darauf,
daß sich eine durchgehende Linie ergibt.
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Klebe den Streifen mit Holzleim auf ein geeignetes Stück Latex und beschwere
die Klebung mit einem Preßbrett. Die Farbe des Latextuchs sollte je
nach Kleidungstück und beabsichtigter Wirkung gewählt werden.
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Schneide die Längskanten durch das Schnittmuster hindurch exakt auf
Fertigmaß
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Schneide und stanze das Ornament. Das ist eine etwas langwierige Arbeit,
die sorgfältig ausgeführt werden sollte.
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Klebe den fertigen Spitzenbesatz an die Ränder des Kleidungsstückes.
Die Klebekante liegt dabei normalerweise innen. Das Papier des Schnittmusters
kommt auf dieses Art ebenfalls auf die Innenseite zu liegen.
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Löse erst jetzt den Schnittmusterstreifen mit warmem Wasser und etwas
Seife vom Latex
Gerade Streifen z.B. für Ärmel lassen sich auf diese Art als
"Meterware" herstellen. Ist die Außenkante des Kleidungsstückes
gebogen (z.B. Beinausschnitt an der Hüfte), sollte das besser beim
Schnittmuster berücksichtigt werden. Ein Zeichenprogramm ist hier von
Vorteil, da es nicht nur das Verzerren eines geradlinig ausgeführten
Entwurfes erlaubt, sondern auch Spiegelungen und Drehungen. |