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FlüssiglatexFlüssiglatex kann auf mehrere Arten verwendet werden:
Die Anleitung zum Flüssiglatex bezeichnet das Material als "vorvulkanisiert"
- was darunter zu verstehen ist, war leider nicht herauszufinden. Auf jeden
Fall muß es sich um ein chemisches Kaltvulkanisationsverfahren handeln,
das den Luftsauerstoff benötigt, damit das Werkstück aushärtet.
Wärme (Haartrockner) beschleunigt das Aushärten. Das fertige
Werkstück fühlt sich deutlich klebrig an. Mit der Zeit legt sich
das geringfügig. Eine preiwerte Bezugsquelle für Flüssiglatex kann von xrated vermittelt werden.
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Anzahl Schichten |
Materialstärke |
---|---|
2-3 |
nicht nutzbar; nur Grundierung, damit die Oberfläche geschlossen ist |
6 |
minimal sinnvolle Stärke für ein ablösbares Werkstück |
10 |
dünn, ca. 0,25mm |
15 |
dünn, ca. 0,35mm |
20 |
mittel, ca. 0,45mm |
25 |
mittel, ca. 0,55mm |
30 |
stark, ca. 0,70mm |
35 |
stark, ca. 0,80mm |
40 |
sehr stark, 0,90mm |
45 |
sehr stark, ca. 1,0mm |
Die aufgebaute Materialstärke hängt von der Krümmung der Form und der Dünnflüssigkeit des Latex ab. Schwankungen von +/-30% sind möglich.
Die benötigte Menge an Rohmaterial sollte man sich vor dem Beginn der
Arbeit überschlagsweise ausrechnen. Dazu folgende Überlegung:
Das Material schwindet bei der Trocknung um ca. 75% des ursprünglichen
Volumens. Aus einem Liter Rohmaterial lassen sich 250ml fertiges Werkstück
gewinnen. Darauf basierend kann man so rechnen:
Mit der Flächenberechnung mußt Du es nicht unmäßig genau nehmen, da durch die schwankende Viskosität des Flüssiglatex und durch den etwas ungleichmäßigen Auftrag ohnehin eine Reserve von 15% eingeplant werden sollte.
Eine Gesamtstärke von mindestens 0,25 mm sollte erreicht sein, bevor
das fertige Formteil abgeklöst wird. Dies entspricht etwa
10 Aufträgen.
Vor dem Ablösen wird die Außenseite des Formteiles mit Silikonöl
behandelt, da es dazu neigt, zusammenzukleben. Ebenso sollte sofort die
Innenseite während des schrittweisen Ablösens geölt werden,
damit die ganze Arbeit nicht zunichte gemacht wird.
Wie färben die Profis Gummi? Tuch wird in aller Regel beim Hersteller gefärbt. Die Farbe des Materials kommt durch Pigmente zustande, die feinverteilt in die Rohgummimasse (oder -Suspension) eingemischt werden. Nach der Vulkanisation sind dann die Farbstoffe untrennbar im Material. Aufgrund der hohen Vulkanisationstemperaturen kommen nur ausreichend wärmefeste Farbpigmente in Frage. So wurde z.B. lange Jahre der berühmte Ocker aus Roussillon verwendet, um Gummi für Alltagsartikel zu färben.
Für uns scheidet dieses Verfahren aus, es sei denn, wir verwenden transparentes Flüssiglatex.uns stellen unsere Farbmischung selber her. xrated, der das Gummiportal vvv betreibt, wußte mir dazu zu schreiben: "" (Wiedergabe mit freundl. Genehmigung von xrated).
Beim Färben des transparenten Flüssiglatex mit Pigmenten sollten unbedingt kleine Arbeitsproben gemacht werden, da sich beim Trockenen des flüssigen Materials der Farbton ändert und deutlich dunkler wird.
Neben dem Durchfärben kann Farbe auch auf die Oberfläche von Gummi aufgebracht werden. Die Haltbarkeit des Auftrages hängt entscheidend von der Elastizität des verwendeten Malmaterials ab. Und da kommt nur Flüssiglatex in Frage. Vor dem Auftragen sollte der Untergrund gut gereinigt und entfettet werden, damit der Farbauftrag haften bleibt. Meine Versuche haben ergeben, daß dennoch die Oberfläche nicht zu stark gedehnt werden sollte, um dem Ablösen der Farbe vorzubeugen. Flüssiglatex eignet sich gut zum Auftragen von Zierstreifen oder Mustern. Derzeit probiere ich, mir ein Streifen-Oberhemd selbst zu machen. Über die Ergebnise werde ich berichten. Eins steht jedenfalls schon fest: der Auftrag muß gründlich durchtrocknen, um haltbar zu sein. Eine zweiter Auftrag mit transparentem Latex kann die Haltbarkeit verbessern. Inwieweit mit der Zeit die leichte Klebrigkeit des fertigen Auftrages zurückgeht, muß ich noch ermitteln.
Ein offenbar noch wenig beschrittener Weg ist die Verwendung von Airbrush-Techniken, um Motive auf das Material aufzubringen. Selbst xrated, der wohl als Flüssiglatex-Spezialist gelten darf, hat hier noch keine einschlägigen Versuche gemacht.
Gesicherte Erkenntnisse werde ich in einigen Monaten hier beschreiben, sobald meine Versuche erfolgreich abgeschlossen sind. Bitte etwas Geduld!
Lackieren von Gummi- oder Latextuch geht
nicht. Zumindest habe ich bisher keinen Lack gefunden, der die
Dehn- und Biegebeanspruchungen mitmacht, denen ein Kleidungsstück im
ganz gewöhnlichen Gebrauch ausgesetzt ist. Eine Ausnahme hiervon ist
das Lackieren schmaler Streifen aus gewebeverstärktem Gummituch. Zum
einen dehnt sich dieses Material nahezu nicht, zum anderen läßt
es sich mit Lösungsmittel sehr gut reinigen und vorbereiten, so daß
ein weicher Acryllack gut haftet. Wichtig ist, daß der betreffende
Streifen auch im späteren Gebrauch wenig Biegebeanspruchungen ausgesetzt
ist. Schmale Mittelstücke von Korsagen lassen sich also gut lackieren;
eine Hose hingegen nicht (Sie läßt sich natürlich schon
lackieren, aber Du hättest am Resultat wenig Freude). Allgemein aber
ist Acryllack für Latex und Gummi ungeeignet, da er das Material angreift.
Hier gilt grundsätzlich: Probestücke machen! Und sehr lange
warten, bis der Lack trocken ist. Ich habe mich mehrfach über gute
Lackergebnisse gefreut...bis nach einer Woche der Lack wirklich ausgehärtet
war und in Form von vielen kleinen Schuppen abplatzte...