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Lexikon - Teil 1 |
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Eine Allergie ist eine gesteigerte Reaktion des Organismus auf Substanzen, mit denen er Kontakt hat. Dies ist der Grund für Krankheitserscheinungen unterschiedlicher Art. Wer kennt nicht den klassischen "Heuschnupfen" oder die "Nickelallergie", die bei manchen Personen beim Tragen von Schmuck auftritt. Eine Allergie darf nicht mit einer toxischen Reaktion, also einer Vergiftungserscheinung verwechselt werden.
In unserem speziellen Fall sollten die Stichwörter Gummiallergie und Latexallergie genauer studiert werden.
Beim Aphrodisiakum (Plural Aphrodisiaka) handelt es sich im weitesten
Sinn um eine Droge, die das eigene sexuelle Verlangen bzw. das/der des
Partners/der Partnerin nachhaltig steigert. Steigern soll. Tatsächlich
sind weder historisch noch modern wirksame unschädliche Aphrodisiaka
bekannt. Viagra erweckt zwar den Eindruck, setzt aber voraus, daß eine
wirksame Erektion beim Mann auch ohne medikamentöse Unterstützung
möglich ist. Falls das zutrifft, kann Viagra die Erektion velängern
- bei ggf. gesteigertem individuellen Lustgefühl... und
Nebenwirkungen.
Die sogenannten "Liebestränke" - also die "klassischen" Aphrodisiaka
- die die Gewogenheit einer spezifischen Person des meist anderen Geschlechts
bewirken sollen, gehören in das Reich der Legende.
Das bekannteste Aphrodisiakum ist die "spanische Fliege", gewonnen aus den
aufbereiteten Körpern des Käfers Lytta vesicatoria L., das
nicht nur zur wirksamen Steigerung der Potenz Verwendung fand, sondern aufgrund
seiner hohen Toxizität (Gift: Kathandrin
C10H12O4) häufig auch zur Beseitigung
unerwünschter Personen des näheren Bekanntenkreises benutzt wurde.
Prominenteste Vetreter der Anwender sind die Medici, die aus der Spanischen
Fliege das Getränk aqua tofana anfertigen ließen, um sich
unliebsamer Widersacher zu entledigen.
Heutige Produkte, die unter dem Namen "Spanische Fliege" in den Handel (speziell
in Sex-Shops) gebracht werden, enthalten sicher nur in den seltensten
Fällen Lytta vesicatoria L.
Kautschuk des Gummibaumes ficus elastica. Das ist der, der im Wohnzimmer verstaubt!
Autoreifen
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Querschnitt |
Autoreifen haben seit dem Ende des 19ten Jhdts. bis heute eine lange und reichhaltige Entwicklung hinter sich. Heute wird mehr als die Hälfte des weltweit produzierten Gummis für die Herstellung von Reifen verwendet. Einen Querschnitt durch einen Reifen zeigt das nebenstehende Bild. |
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Codes |
Für viele sind die Bezeichnungen auf der Seitenwand eines Autoreifens
ein Buch mit sieben Siegeln. Hier einige der wichtigsten Bezeichnungen:
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Benzin
Abkürzung für "Butadien-Natrium". Als sich im späten neunzehnten Jahrhundert Kautschuk und Gummi zu wirtschaftlich bedeutenden Stoffen entwickelten, wurde man sich, speziell in Deutschland, der Abhängigkeit von der Versorgung aus fernen Ländern bewußt. Dies war umso bedeutsamer, als einige der wichtigsten überseeischen Erzeugerländer englische Kolonien waren. Bereits vor dem ersten Weltkrieg wurden deshalb erhebliche Anstrengungen unternommen, um sich durch die Synthese, also die künstliche Herstellung, von Gummi aus dieser Abhängigkeit wenigstens teilweise zu befreien. Besonders hervorzuheben sind hier die Arbeiten des Chemikers Fritz Hofmann, dem bereits ca. 1910 die Synthese von Isopren gelang. Bis in die dreißiger Jahre des 20ten Jahrhunderts wurden notgedrungenermaßen verschiedene, qualitativ minderwertige Ersatzstoffe geschaffen, die allerdings nach den Kriegsnöten nicht mehr hergestellt wurden. Als die Bedeutung des Kohlenwasserstoffs Butatien CH 2=CH-CH=CH2 für die Kautschuk-Synthese erkannt wurde, entwickelte man in Deutschland zahlreiche Verfahren, um aus diesem Ausgangsstoff ein dem Naturkautschuk gleichwertiges Kunstprodukt zu schaffen. Die ersten wirtschaftlich und qualitativ halbwegs brauchbaren Produkte basierten auf der Verwendung von Natrium-Metall als Katalysator - daher auch die Kurzbezeichnung Buna. Um die Qualität des Buna zu verbessern, wurde es im Gemisch mit anderen Monomeren, speziell Styrol polymerisiert. Dieses Buna-S ist qualitätiv dem Naturkautschuk gleichwertig und wird auch heute noch, speziell bei der Produktion von Autoreifen eingesetzt. Rudolph schreibt dazu: "...seinerzeit, zu Beginn des zweiten Weltkrieges, hatte unter anderem seine Entwicklung zur Folge, daß dieser Krieg so lange dauerte: Das Kunstprodukt machte Deutschland von den exotischen Naturkautschuk-Plantagen unabhängig." (S.278)
Condom ist eine Stadt in Frankreich. Ihre Bürger nehmen die unbeabsichtigte Anspielung humorvoll auf und haben einen blühenden Tourismus entwickelt. Mit dem Kondom allerdings besteht kein nachgewiesener historischer Zusammenhang.
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John Boyd Dunlop (5.2.1840-23.10.1921) war Veterinärarzt. Allerdings war anscheinend sein Beruf nicht erfüllend genug für ihn, während sein Sohn ihn stark beanspruchte, insbesondere wegen der ständig defekten Reifen am Kinderdreirad. Dunlop wäre kein Dunlop gewesen, hätte er anno domini 1887 nicht deshalb einen aufpumpbaren Reifen aus Gummi erdacht, um das Gequengel seines Nachwuchses einzudämmen (auch Väter freuen sich gelegentlich über ihren Mittagsschlaf). Tatsächlich war Dunlop nicht der erste - die Idee des "pneumatischen Reifens" wurde bereits 1846 patentiert. Weitere Details sind trefflich in der Encyclopeadia Britannica beschrieben, aus der auch das nebenstehende Bild stammt. |
Wird Kautschuk mit 30% bis 50% Schwefel vulkanisiert, entsteht Ebonit oder auch Hartgummi. Da bei ihm alle C=C-Verbindungen durch Schwefel gesättigt sind, ist er nicht mehr elastisch.
Elastizität
Ein schönes (in der ehemaligen DDR gebräuchliches) Wort für weiche, deformierbare, polymere Materialien. Darunter fallen - neben Gummi - auch hochelastische Kunststoffe. Das Stichwort Elastomere gibt Auskunft.
Die Enzyklopädie Naturwissenschaft und Technik schreibt dazu: "Sammelbezeichnung für natürliche oder synthetische, makromolekulare Stoffe, die sich reversibel mindestens auf das Doppelte bis Mehrfache ihrer ursprünglichen Ausgangslänge dehnen lassen, einen niedrigen Elastizitätsmodul und gute Rückprallelastizität besitzen. Neben der umfassenden Bezeichnung Elastomere werden auch die Ausdrücke Gummi und Kautschuk verwendet." (E-J, S. 1026, li.Sp.)
Kurzform für Gummi Elemi.
Expander sind mit Gewebe umsponnene Gummischnüre, die aus zahlreichen Litzen bestehen. Falls einer der Fäden reißt, breitet sich der Riß nicht über den gesamten Querschnitt aus.
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