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Lexikon - Teil 2 |
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![]() Aus: Fraunberger, S. 369 |
Michael Faraday (22.9.1791-25.8.1867) ist hauptsächlich durch seine physikalischen Arbeiten über Elektrizität und Magnetismus bekannt geworden. Nur wenige wissen, daß er 1826 die Summenformel von Kautschuk zu (C5H8)n ermittelte. Damit hatte er sich schon sehr nahe an das Isopren herangearbeitet, das den Hauptbestandteil von Latex darstellt. Laut xxx verwendete Faraday erstmals einen Luftballon aus Gummi, um Drähte für seine elektrischen Versuche aufsteigen zu lassen. |
Veraltet für: Kautschuk.
1. Fetisch. Fetisch-Figuren oder
andere Fetischobjekte sind zu Zauberzwecken hergestellte
Gegenstände. Eine gute Erklärung bietet ein Textabschnitt aus
Nicolaisen/Yde: Afrikanische Kunst:
"...Die wichtigsten Skulpturen bei den Mayombe sind die Fetisch-Figuren.
Das Wort Fetisch kommt vom portugiesischen "geitigo" und das wiederum aus
dem lateinischen "facitus", was heißt: "ein von Menschen gemachter
Gegenstand". Fetische können menschliches Aussehen haben, müssen
aber nicht immer geschnitzt sein. Das wesentliche an einem Fetisch ist ein
geschlossener Hohlraum, in welchem sich eine magische Substanz befindet.
... Angeblich wurde diese kleine Figur bei Ritualtänzen der
Medizinmänner zur Heilung von Krankheiten benützt." (Doppelseite
78)
Fetische (Figuren, Amulette oder andere Objekte) sind nicht nur aus Afrika bekannt, sondern aus allen Teilen der Welt, in denen sich eine ursprüngliche Kultur der Naturvölker bis zum Kontakt mit der westlichen "Zivilisation" erhalten hat. Auch heute noch praktizieren Schamanen in unterschiedlichen Regionen Zauberrituale, die Fetische zur Verstärkung der Zaubers einbeziehen. |
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2. Fetisch. Bestimmte Kleidungsstücke oder Gegenstände können bei entsprechend fixierten Personen zu außerordentlich lustauslösenden und lustspendenden Objekten werden. Dies kann in Extremfällen soweit gehen, daß ein Sexualpartner nicht mehr benötigt der gar als störend empfunden wird, um zum sexuellen Höhepunkt zu gelangen. Oft ist der Gebrauch des Fetischs an bestimmte Rituale und Vorgehensweisen gekoppelt, um zum erwünschten sexuellen Erlebnis zu gelangen (und damit dem schmanistischen Fetischgebrauch nicht unähnlich). Fetischismus extremster Ausprägung gehört eher in das Thema "Psychische Erkrankung" eingeordnet. | |
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3. Fetisch. Fetisch, Neudeutsch auch fetish geschrieben, hebt nicht die psychopathische Komponente der vorherigen Ausprägung hervor, sondern ist eine Art des Lebensstils, der zugleich lustbetont, wie verantwortungsbewußt ist. Es geht hier nicht um die pathologische Variante, sondern um das Spiel mit dem Ungewöhnlichen, sich wohlzufühlen, um Aufmerksamkeit zu erregen, augenzwinkernd zu provozieren - kurz: um Spaß. Folglich sind Fetishisten in aller Regel nicht gerade unter den triebgesteuerten Grenzfällen zu suchen, sondern eher unter Personen, die Bildung und Kultur mit der Freude am Bizarren verbinden. Diese Art des Fetischismus ist geprägt von der Kunst des Lebens und dem Bewusstsein, daß das Überschreiten traditionell-spießiger Grenzen nicht nur eine Provokation darstellt, sondern auch die Befreiung aus alten, verklemmten Denkschemata. Fetischgenuß dieser Art ist vergleichbar mit gutem Essen oder dem Besuch eines hervorragenden Konzertes - nur daß diese heute gesellschaftlich akzeptiert sind. Ein Blick zurück zeigt, daß aber auch das nicht immer so war. Hector Berlioz erregte seinerzeit mit der Uraufführung seiner "Symphonie Phantastique" einen handfesten Skandal! Eine Person, die heute in Fetishkleidung auf der Sraße herumläuft, bewirkt eher verstohlen-neidische Blicke. Liberalität dieser Art ist durchaus neu und von den Medien nicht unverschuldet. Die einzige Gefahr: wenn etwas "in" ist, wird es schnell zur Mode, kommerzialisiert - und im Wesen entwertet. Doch wie so oft, wird auch hier eine Trennung zwischen dem Oberflächlichem und dem subtilen, ebenso ernsthaften wie unbekümmerten Umgehen mit der Leidenschaft stattfinden. |
Ficus Elastica, auch "Kautschukfeigenbaum". Der gewöhnliche Gummibaum hat diesen botanischen Namen.
"Der Ball ist rund, und das Spiel dauert 90 Minuten" - so wird Sepp Herberger gerne zitiert. Der Ball ist allerdings nicht immer aus Leder, sondern zu früheren Zeiten auch aus Kautschuk und Stroh. Indianische Läufer traten ihn vor sich her, um den Weg zur nächsten Nachrichtenstation im Auge zu behalten. Ort: Mittelamerika, Zeit: vor den portugiesischen und spanischen Raubzügen. Die Ureinwohner Mittel- und Südamerikas entdeckten Kautschuk in frühesten Zeiten. Nachgewiesen ist das Spiel mit einem Ball aus Naturkautschuk seit dem 11 Jhdt.n.Chr. das Ballspiel hatte aber auch rituellen Charakter...
Feldhaus schreibt zum Thema Spielball: ""...Auf seiner zweiten Reise sah Columbus die Einwohner von Haiti mit Gummibällen spielen..."
Das Buch 7000 Jahre Handwerk und Technik weiß beizutragen: "... man hat den dortigen Ballspielbezirk der Tolteken, der zu einem riesigen Tempelbezirk gehört, restaurieren und auf 1367 n.Chr. datieren können. Das Spiel bestand darin, den schweren Ball, der 3 bis 4kg wog und aus Gummi bestand,..., in das gegnerische Spielfeld und dort durch einen der beiden Steinringe zu bringen...Der Ball durfte nur mit Knöcheln, Oberschenkeln und Armen berührt werden... Der Gott des Ballspieles trug den Namen Xochipilli." (Sp. 851)
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Charles Nelson Goodyear
(29.12.1800-1.7.1860) ist der Erfinder des
Vulkanisationsverfahrens für Gummi.
Eine Vorstufe des Verfahrens erwarb er in den 30er Jahren des neunzehnten
Jahrhunderts von Nathaniel M. Hayward. Hayward hatte bereits erkannt, daß
Naturlatex nicht mehr klebrig ist, wenn er mit Schwefel versetzt wird. 1839
entdeckte Goodyear durch Zufall das Vulkanisationsverfahren - er hatte etwas
Latex mit Schwefel auf eine heiße Ofenplatte fallen lassen. 1844 erhielt
Goodyear sein erstes Patent auf die Vulkanisation. Bis er allerdings seine
Erfindung gerichtlich durchsetzen konnte, dauerte es bis 1852. In England
und Frankreich verlor Goodyear wieder seinen Patentanspruch aufgrund technischer
und juristischer Schwierigkeiten. Die
Encyclopeadia Britannica weiß
zu berichten, daß Andere Millionen mit seiner Erfindung machten - Goodyear
selbst hinterließ seiner Familie bei seinem Tode $200.000 Schulden.
Das Bild ist ein Fundstück aus der
American People's
Encyclopaedia. Laut Bertschi (die Kondom-Story) präsentierte Goodyear 1855 sein erstes Gummi-Kondom, das allerdings noch bis 1870 brauchte, bis es erstmalig auch in den Handel ging. |
Graphit ist eine der beiden Modifikationen des reinen Kohlenstoffes - die
andere ist Diamant. Graphit tritt in der Natur blätterig auf und wird
nach technischer Aufbereitung zu vielen nützlichen Dingen verarbeitet.
Angefangen von Bleistiftminen bis hin zu schmelzfesten Tiegeln. Graphit
widersteht sehr hohen Temperaturen, ist aber in Sauerstoff und geeigneten
Bedingungen gut brennbar.
Graphit - in seiner feinsten Form auch als Ruß bekannt - ist ein
wesentlicher Bestandteil des Vulkanisationsprozesses von Latex/Naturautschuk
zu Gummi.
Gummi ist ein Kunstprodukt auf der Basis von Naturkautschuk oder synthetisch erzeugten Basismaterialien. Aus Latexmilch, Graphit/Kohlenruß, Schwefelblume, Hitze und Druck entsteht das Produkt, das wir heute gemeinhin als "Gummi" bezeichnen. Synthetischer Gummi wird auf der Basis von Buna-S hergestellt. Moderne Gummiwaren werden, aufgrund der Kosten des natürlichen Rohmaterials, in aller Regel auf der Basis synthetischer Materialien hergestellt. Der Vorteil des vollsynthetischen Gummis besteht darin, daß er selten Gummi- bzw. Latexallergie auslöst, da er keine Latexproteine enthält.
Ursprünglich war der Begriff Gummi synonym mit Kautschuk bzw. jeder Art von Pflanzensaft, der nach einer gewissen Zeit elastisch erhärtet. Der Ursprung des Wortes ist ägyptisch. Bereits 500v.Chr. wurde dort kami (gummi arabicum) als Bindemittel für die Malerei verwendet.
Der Gummiadler ist in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle nicht aus Gummi; es handelt sich häufig um ein Lederflugzeug, das hier aufgrund der Fachfremdheit nicht eingehend betrachtet wird. Unbestätigten Gerüchten zufolge besteht das Rohmaterial des Gummiadlers aus über Holzkohlefeuer vulkanisierter Vogelleiche (fam. Gallinae), die kunstvoll mit Kartoffelsalat überdeckt und auf großen Volksfesten serviert wird. In gehobenen Restaurants wird das Gericht als "Aquila latex con potate" auf der Speisekarte angeführt. Einfache italienische Kneipen servieren das Gericht unter denm Namen "pollo". Wichtig bei dieser speziellen Zubereitung ist die durch den Gummireifen eines vorüberfahrenden Automobils ausgeführte Plättung der werdenden Vogelleiche quer zur dorsal-ventralen Richtung.
Die Gummiallergie ist ein genaugenommen eine Latexallergie, da sie auf der allergischen Reaktion gegen Latexproteine beruht.
Gummi arabicum, so schreibt der
olle Meyer: "auch Gummi minosae, arabischer
Gummi, Mimosengummi, Akaziengummi". Stammt von der Pflanze Acacia
Senegal (also einer Akazienart).
Anstelle eigener Kommentare setze ich hier ein Zitat aus Franz Maria Feldhaus'
wegbereitendem Lexikon: Die Technik.
"Gummi arabicum, freiwillig ausgeflossener
getrockneter Baumsaft, ist den Ägyptern als "kami" für die Malerei
bekannt. Die Griechen nennen es "Komi", verwenden es zur Malerei, zu Herodots
Zeit (um 450 v.Chr.) zur Tuschebereitung und seit Hippokrates (um 420 v.Chr.)
als Heilmittel. Theophilus bezeichnet um 1100 mit Gummi arabicum allerdings
einen fetten Lackfirnis. Da das Gummi im Rohzustand nicht immer farblos,
sondern gelb bis bräunlich ist, bleicht man es nach dem engl. Patent
von M. H. Picciotto (Nr. 12245 v.17.8.1848) mit schwefliger Säure."
Auch wenn's der Name vermuten läßt:
Gummibärchen sind nicht aus
Gummi! Die
Haribo-Webpage
gibt dazu Auskunft: "...Glukosesirup ist drin, der macht die Gummibärchen
durchsichtig. Zucker und Dextrose sind auch drin, damit die Gummibärchen
süß schmecken. Dazu kommt Gelatine, die macht die Gummibärchen
so unverwechselbar gummig..."
Unter Gummiband versteht man ein entweder geschlossenes Band aus Gummi oder eine (ggf. textilverstärkte) Meterware, die zu Halte-, Befestigungs- oder Antriebszwecken genutzt wird. Bekannte Anwendungen sind:
Das Gummiband sollte nicht mit dem Gummiring verwechselt werden, der zu Dichtzwecken eingesetzt wird.
Der in kleinbürgerlichen Wohnungen und spießig-muffigen Amtsstuben
so beliebte Gummibaum ist zwar biegsam
- der Erzeuger des Ausgangsmaterials für Gummi - also das Latex - ist
er im heimischen Wohnzimmer allerdings nicht. Der
Gummibaum auf gut botanisch ficus
elastica (="Gummifeigenbaum") gehört der Familie der
Eykalyptusgewächse an. Zumindest bis kurz vor der Jahrhundertwende war
er laut Meyers Konversationslexion
Lieferant für den Assamkautschuk.
Der echte Gummibaum, auch brasilianischer Kautschukbaum genannt, ist
hevea brasiliensis. Aus seinem
Saft wird das Naturlatex, der Rohkautschuk
gewonnen.
siehe: Gummigutt.
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