Lexikon - Teil 4

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29.03.2001
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nach oben Gummiring

Gummiringe dienen zu Dichtzwecken und sollten deshalb nicht mit Gummibändern verwechselt werden, die zu Halte- und Verpackungszwecken verwendet werden. Typische Anwendungen:

  • O-Ringe mit kreisförmigem Querschnitt zum Abdichten von beweglichen Maschinenteilen, wie z.B. Kolben
  • flache Dichtringe, wie z.B. Einmachgummis für Weckgläser


nach oben Gummistiefel

Gummistiefel


nach oben Gummistrumpf

Der Gummistrumpf ist ein medizinisches Hilfsmittel. Meyers Konversations-Lexikon schreibt: "Ein eng anschließender Strumpf aus elastischem (Kautschuk=)Gewebe, wird gegen die Beschwerden der Krampfadern am Bein getragen." Moderne Gummistrümpfe auch "Stützstrümpfe" genannt, bestehen aus einer Kombination aus Gummifäden und mit ihnen verwebten Kunstfasern.


nach oben Gummiwäsche

Gummiwäsche ist keine Erfindung der fetischbewußten Neuzeit. Bereits die indianischen Ureinwohner Mittel- und Südamerikas fanden vor der spanischen Invasion heraus, daß Gegenstände des praktischen Gebrauchs, darunter z.B. Schuhe durch das Tauchen in Latexmilch wasserdicht gemacht werden konnten. Auf diesem Stand allerdings blieb die Nutzung von Latex bis zum Jahre 1823. Charles McIntosh(1766-1843) erfand zu jener Zeit den ersten textilverstärkten Gummistoff: zwei Stoffschichten mit Latex dazwischen; ein Material, das sich gut zum Herstellen wasserdichter Mäntel verwenden ließ. Da die Vulkanisierung des Kautschuks noch nicht entdeckt war, hatten diese Kleidungsstücke den Nachteil, bei Wärme sehr weich und klebrig zu werden

Meyer's Konversationslexikon von 1896 weiß zu berichten: "Gummiwäsche, Kragen und Manschetten, welche nach jedesmaligem Gebrauch infolge ihrer Wasserdichtigkeit leicht und schnell mittels eines Schwammes und Seifenwasser gereinigt werden können, wurden ursprünglich aus Schirting mit einem Überzug aus Kautschuk mit Zinkweiß hergestellt..." (5. Aufl. Bd. 8, S.92).

Weiteres in Kürze!

Siehe dazu auch die Stichworte:


nach oben Guttapercha

Die Ausarbeitung stützt sich wieder auf den alten "Meyer"... Der Name leitet sich vom malaiischen gettah="Gummi" und pertja="Brocken" ab. Guttapercha wird aus dem Saft verschiedener Sapotaceen gewonnen (Palaquium Gutta (ausgerottet), P. oblongifolium, P. borneense, P. Treubii u.a.). Die Pflanzen sind im indischen/malaiischen Archipel heimisch. Die ausgetretenen Baumsäfte werden vor dem Erstarren in Salzwasser geknetet, um eine homogene Masse zu erhalten. Guttapercha kann vulkanisiert werden.

Guttapercha wurde vielfältig verwendet. Angefangen von Treibriemen über dichte Wasserrohre bis hin zu Säbelgriffen wurde es für fast alle Anwendungen eingesetzt, die heute durch synthetische Gummiprodukte abgedeckt werden. Wie bedeutsam dieses Material zu seiner Zeit gewesen sein muß, zeigt die Ausführlichkeit des Artikels im "Meyer" von 1896, der nahezu 3 Druckspalten umfaßt.

Guttapercha ist ein guter elektrischer Isolator und wurde seit dem 19ten Jhdt. (neben Seide oder Baumwolle) zum Ummanteln elektrischer Telegraphenleitungen oder Unterwasserkabeln verwendet, wobei es freilich gegen die Wassereinwirkung geschützt werden mußte.


nach oben Härte

Auch weiche Materialien haben - im Sinne der Technik - eine Härte. Die Härte von Gummi und anderen weichen Materialien wird üblicherweise nach dem Verfahren von Shore bestimmt. Dazu wird ein Prüfkörper in das Material gedrückt und der Grad der Deformation gemessen. Je niedriger die Deformation, umso höher der sog. Shore-Wert. Es gibt zwei unterschiedliche Meßtechniken, Shore A und Shore B. Als allgemeine Regel gilt:

  • Niedrige Werte - weiches Material
  • hohe Werte - hartes Material (höchster Wert 100°)

Ein paar Beispiele:

  • Der Daumenballen hat ca. 25° Shore A
  • Kleidertuch aus Latexgummi hat Härten von ca. 35° Shore A
  • Der Kopf eines Gummihammers um die 85° Shore A
  • Badewannenstöpsel um die 95° Shore A


nach oben Hartgummi

Siehe Ebonit.


nach oben Hevea Brasiliensis

Latexmilch ist ein Naturprodukt, das aus den Pflanzensäften des echten Gummibaumes, hevea brasiliensis besteht. Das Bild stammt aus Kerner's Pflanzenleben und zeigt , daß der "Gummibaum" ein gewaltiges Gewächs mit Tafelwurzeln sein soll - Nostalgie....

Anmerkung zum Bild: Trotz der Bildunterschrift "Gummibaum"  und der Nähe des Aufsatzes über Kautschuk im Kerner liegt die Vermutung nahe, daß hier keine hevea brasiliensis abgebildet ist, sondern der in Ost- und Hinterindien beheimatete ficus elastica.

Die Rohgummigewinnung illustriert dieses Bild (American People's Encyclopaedia). Ein Arbeiter hat gerade den Baum halb-spiralig angeschnitten und setzt den Auffangbehälter an. Das Latex, auch Rohkautschuk genannt, rinnt langsam in den Behälter und wird täglich eingesammelt.
Hevea-Bäume brauchen 6-7 Jahre, bis sie erstmalig Ertrag bringen. Den besten Ertrag liefern sie bis zum zwölften Lebensjahr, danach geht der Ertrag wieder zurück. In wirtschaftlich genutzen Plantagen werden deshalb ältere Pflanzen durch junge Bäume ersetzt.
Das Bild aus Schumanns Pflanzenleben zeigt die für den Botaniker zu Bestimmung der Art so wichtigen Blätter und Blütenstände - uns interessiert mehr der Saft, das Latex oder Rohkautschuk
Tatsache ist, daß Latexmilch seit vielen Jahrhunderten gewonnen wird. Die indianischen Ureinwohner Mittel- und Südamerikas verwendeten Kautschuk seit frühesten Zeiten. Die Eroberer, die im 16ten Jhdt. Amerika bereisten, fanden heraus, daß die Indianer Kautschuk zur Herstellung wasserdichter Gegenstände verwendeten.
Es dauerte bis 1736, bis erste Proben des Kautschuks nach Europa gebracht und dort eher als Kuriosität bestaunt wurden. Erst 1770 fand der englische Geistliche und Wissenschaftler Joseph Priestley heraus, daß sich das Gummi hervorragend dazu eignete, Bleistiftspuren von Papier zu entfernen - der Radiergummi war erfunden.


nach oben Hooke, Robert

**Bild** Hooke, Robert


nach oben Hooke’sches Gesetz

Hooke’sches Gesetz


nach oben Hysterese

Hysterese

**Bild** Kraft-Weg-Diagramm


nach oben Isopren

Isopren
**Bild**


nach oben Kalandrieren

**Bild** Kalandrieren ist ein Prozeß, bei dem Gummituch durch mehrere Walzen geglättet und auf Stärke gebracht wird. Trotz hochentwickelter Verfahren hat die Tuchstärke Toleranzen, die durch die Eigenschaften des Gummimaterials bedingt sind.


nach oben Karkasse

Der Unterbau eines Fahrzeugreifens wird als Karkasse bezeichnet.


nach oben Kaugummi

Kaugummi ist tatsächlich mit unserem wohlvertrauten Gummi verwandt. Ein altes Photo aus "hobby - das Magazin der Technik" zeigt, wie ein "Kaugummijäger" den durch kerbförmige Schnitte angezapften Baum mit einem Jutesack umschlingt, um den begehrten Saft aufzufangen. In den 50er Jahren, als dieses Bild entstand, war die Kaugummijagd noch ein Abenteuer. Allerdings ist Kaugummi keine Erfindung des Rock'n'Roll-Zeitalters; er wurde lediglich zu dieser Zeit bei uns bekannt.

Das Kaugummirohmaterial wird ausgehend von Campeche/Mexiko in Yukatan gesammelt, aber auch in den grenznahen Gebieten zu Guatemala und Britisch-Honduras. Der Chicle-Baum  (Chico-Zapote), bot. Sapodilla / adras sapota, liefert das Rohprodukt, aus dem die rohen Kaugummiziegel entstehen. Die Gewinnung des Baumsaftes ist ähnlich wie bei der Latexgewinnung: Die Rinde des Baumes wird mit dem Buschmesser fischgrätenartig eingeschnitten und der Saft rinnt an der tiefsten Stelle zusammen. Der Saft wird später in mildem Dampf gekocht und gereinigt.

Historisch ist Kaugummi eine alte Erfindung der indianischen Ureinwohner Mittelamerikas. Allerdings kauten die noch Fichten- und andere Nadelholz-Baumharze. Der Kaugummi in seiner modernen Form entstand ab 1860, als Chicle als Rohmatrial erstmalig in gößerem Umfang verwendet wurde.


nach oben Kautschuk

Kautschuk ist der ausgeflossene, erhärtete Saft des echten Gummibaumes, hevea brasiliensis. Im weiteren Sinne wurde das Wort früher auch für andere Planzensäfte, die gummiartig erhärten, verwendet. Durch das Aufbewahren in wässriger Ammoniaklösung (="Salmikgeist") kann Naturkautschuk am Härten gehindert werden. Dies ist die typische Art, Kautschuk aufzubewahren bzw. zu transportieren, falls er nicht vor Ort weiterverarbeitet wird. Erstarrter Kautschuk wird in Wärme weich und klebrig, während er in der Kälte hart und spröde wird. Dies war für lange Zeit der Grund, Kautschuk nicht für nützliche Produkte einsetzen zu können. Erst mit dem von Goodyear entdeckten Vulkanisationsverfahren wurde die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Gummi ermöglicht.


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