Lexikon - Teil 5

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29.03.2001
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nach oben Kirschgummi

Kirschgummi ist der Ausfluß von Kirsch-, Pflaumen-, Mandel- und Aprikosenbäumen. Kirschgummi wurde zu früheren Zeiten wie Gummi Arabicum benutzt.


nach oben Kleben

Kleben ist die Verbindung zweier oder mehrerer Teile durch das Aufbringen eines klebrigen Werkstoffes - so die Trivial-Definition von RubberHans. Entscheidend beim Kleben ist, daß die verbindende Substanz anderer Art ist als das zu verbindende Material - sonst spricht man von Schweißen oder Zementieren.


nach oben Knetgummi

Knetgummi, egal ob er als Kinderspielzeug verwendet wird, oder als seriöser Werkstoff von Designern zum Gestalten von Werkzeugen, Automobilformen oder Kamerahandgriffen, besteht aus Füllmaterialien und Leinöl. Diese sog. Plastilinwerkstoffe enthalten je nach Zielstellung ihres Gebrauches verschiedenerlei Materialien - nur eines nicht: Gummi.


nach oben Kompressibilität

Kompressibilität


nach oben Kondom

Die Historie ist lang, gewunden und nicht immer durchschaubar. Der Ursprung des Begriffes Kondom ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt. Und die Materialien zur Herstellung waren und sind nicht nur aus Gummi. So die Kurzfassung von RubberHans.

Bertschi's exzellente Kondomstory mag als bester Leitfaden durch die Kulturgeschichte des ebenso empfängnisverhütenden wie auch luststeigernden Utensils gelten. Hier sei nur ein kurzer Abriß über die wechselvolle Geschichte des Futterals gegeben. Viele neue Fakten habe ich aus Bertschi's Buch gelernt. Selbst die sonst blendend informierende Encyclopaedia Britannica weiß keinen plausiblen Hinweis auf den Ursprung des Stichwortes zu geben (zumindestens meine Ausgabe).

  • Der italienische Arzt Gabriele Falloppia empfiehlt in seinem 1564 posthum erschienen Werk de morbo gallico Leinentücher oder Leinensäckchen, die über den Penis gestreift werden, als Schutzmittel gegen die Ansteckung durch Syphilis. Die Leinensäckchen wurden mit Flüssigkeiten getränkt, in die Salze, Holzkohleasche oder andere Substanzen eingebracht wurden. Dies ist die erste Nennung eines Kondoms, um der Infektion vorzubeugen.
  • Der Begriff "Kondom" leitet sich angeblich von dem englischen Arzt Dr. Condon (ca. 1630-1685) ab - gesichert ist diese These bis heute nicht. Nach einer weitergehenden Recherche von RubberHans versanden alle Spuren bei der Nennung des englischen Mediziners, der Hammelblinddärme als Kondome empfohlen haben soll. Leider ist die physische Existenz dieses Herren bis heute nicht nachgewiesen. Und was die Namensgebung betrifft, kann ich nur erneut auf Bertschi verweisen, der in seinem Werk (S.26-31) die Hintergründe lesenswert aufbereitet.
  • Feldhaus schreibt 1914: "Präservativ für das männliche Glied ist bei den Sulus und Bantus, in Zentralbrasilien, Melanesien und Polynesien gebräuchlich, um das Einschlüpfen von Leberegeln zu verhindern..." (Sp. 820) Auch hier steht der gesundheitliche Aspekt im Vordergrund.
  • Laut Bertschi (S.14) wurden in früheren Zeiten in Japan Kondome aus Schildpatt verwendet. Sie steigerten zwar die Lust, hatten aber keine verhütende Funktion.
  • Kondome aus Gummi wurden ca. 1855 von Charles Goodyear erfunden, kamen aber erst 1870 in den Handel. Frühe Gummikondome waren längs vernahtet, d.h. sie waren nicht wie die heutigen im Tauchbad hergestellt, sondern aus einem flachen Tuch geklebt. Sie hatten ca. ein bis zwei Millimeter Wandstärke.
  • Nahtlose Kondome werden durch das Tauchen von penisförmigen Glas- oder Metallformen in Latexlösung hergestellt.
  • 1901 kam das erste Kondom mit Reservoir in den Handel
  • 1929 wurden in den USA Latexkondome in den Handel gebracht.
  • Fischblasen wurden alternativ zur Gummiware als Kondome feilgeboten. Wirtschaftlicher Erfolg war ihnen nicht beschieden.
  • Aufgrund der gehäuft auftretenden Latexallergien sind inzwischen auch vollkommen latexfreie Kondome im Handel verfügbar.


nach oben Kontaktkleber

Kontaktkleber sind Kleber, deren Wirkungsweise darauf beruht, daß beide zu klebenden Oberflächen mit dem Kleber dünn eingestrichen werden und sich mit dem Kleber innig verbinden. Nach dem Trocknen des Klebers werden beide Teile zusammengefügt und stark gepreßt. Dabei verbinden sich die beiden Kontaktkleberoberflächen. Wärmezufuhr kann die Klebung verbessern. Kontaktkleber sind in aller Regel lösungsmittelhaltig. Die Enzyklopädie Naturwissenschaft und Technik schreibt dazu: "... Kleblacke. Nach der Norm gehören hierzu alle flüssigen Klebstoffe, die organische Lösungsmittel enthalten ...Weiterhin gehören hierher... die Kontaktkleber, die meist gelöste, synthetische Elastomere enthalten." (Bd.3, "K-O", S.2223, re. Sp.)


nach oben Latex

1. Latex. Anderes Wort für Naturkautschuk oder Kautschuk, den milchigen Ausfluß des echten Gummibaumes hevea brasiliensis.

2. Latex. Kurzbezeichnung für Latexgummi, wie er insbesondere für Gebrauchsgegenstände oder als Rohmaterial für Kleidungsstücke oder Kondome verwendet wird. Latexgummi enthält keine oder nur geringe Beimengungen synthetisch hergestellter Gummirohstoffe, wie z.B. Buna-S oder Isopren.

3. Wie unterscheidet man Latexgummi von synthetisch hergestellten Produkten? (Hinweis: wenn nötig, chemische Probe mit Feuerzeugbenzin oder Wundbenzin an einer kleinen, unauffälligen Stelle durchführen. Ein Tropfen mit einem Wattestäbchen vorsichtig aufgebracht, reicht vollkommen aus!)

  • Latexgummi hat in der Regel einen angenehmen Geruch, der an Zimt oder Vanille erinnert. Latexgummi kräuselt sich, wenn er mit Benzin in Berührung kommt, wird danach aber innerhalb weniger Minuten fast vollständig glatt. Latexgummi ist für gewöhnlich geschmeidiger und biegsamer als synthetisch hergestellter Gummi gleicher Stärke.
  • Synthetisch hergestellte Gummis haben häufig einen Geruch an sich, der an Dieselkraftstoff oder Lösungsmittel denken läßt. Diese Art von Gummi ist gegenüber Benzin unempfindlich, d.h. es bilden sich in der Regel keine Kräuselungen oder Krümmungen aus.


nach oben Latexallergie

Eine Latexallergie ist eine Allergie, die auf der Reaktion des Organismus auf den Kontakt mit oder der Aufnahme von Latexproteinen beruht. Latexproteine sind im Gegensatz zu vielen anderen Proteinen sehr widerstandsfähig gegen hohe Temperaturen, so daß sie auch durch den Vulkanisationsprozeß des Naturkautschuks zu Gummi nicht zerstört werden. Aus diesem Grunde ist die Gummiallergie in aller Regel eine Latexallergie. Künstliche Kautschukprodukte werden deshalb bei den betroffenen Personen nicht immer eine allergische Reaktion hervorrufen. Eine Latexallergie ist normalerweise eine Kontaktallergie; d.h. sie wird durch den Hautkontakt mit einem Gummi- oder Latexgegenstand hervorgerufen. Die Latexallergie äußert sich anfangs durch Hautrötungen, Pusteln und Beeinträchtigungen des Wohlbefindens.(z.B. Juckreiz, Atembeschwerden). In schweren Fällen kommen auch nachhaltigere Reaktionen vor, die bis zur Anaphylaxie führen können, d.h. zu lebensgefährlichen Schockreaktionen durch die Aufnahme von Latexproteinen. Personen, die bereits an einer Allergie leiden, sei es an "Heuschnupfen" oder an Hautreizungen durch Katzenhaare, sind für diese Art von Allergie, ebenso für den Neuerwerb anderer Allergien eher empfindlich. In letzter Zeit sind in verstärktem Maße Latexallergien in der Bevölkerung aufgetreten bzw. durch gesteigerte Aufmerksamkeit berichtet worden; hauptsächlich bei Personengruppen, die berufsmäßig mit Gummi täglich längeren Kontakt haben. Besonders betroffen sind z.B. Mediziner und Pflegepersonen, die häufig Latex- oder Gummihandschuhe tragen. Wer nach dem Tragen von Gummi- oder Latexwäsche Hautreizungen beobachtet, sollte besser einen Dermatologen oder Allergologen konsultieren, bevor die Allergie gefährlichere und nicht mehr therapierbare Formen annimmt.

Gute Hintergrundinformationen zum Thema Latexallergie, aber auch zu Präventionsmaßnahmen bieten die URLs:


nach oben Lösungsmittel

Lösungsmittel sind organische Substanzen, die dazu dienen, fetthaltige Stoffe zu lösen. Für die konkrete Anwendung bei der Gummischneiderei bedeutet dies: Lösungsmittel eignen sich bei vorsichtiger Verwendung zum Entfetten des Werkstoffes.
Bei Latexwerkstoffen ist die Sachlage anders. Hier führen Lösungsmittel in aller Regel zu irreversiblen Deformationen des Materials, die sich als Falten äußern. Latexwerkstoffe sind für gewöhnlich sehr empfindlich gegen Lösungsmittel.


nach oben Mastikation

Mastikation


nach oben Montgolfier

Die Brüder Montgolfier haben am 27. August 1783 ihren berühmten zweiten Ballonversuch durchgeführt. Die Ballonhülle bestand aus gummiverstärktem Stoff. Der Chronist schreibt:"...Man wählte den mit elastischem Gummi überstrichenen Taffet, und man bestimmte den Durchmesser der Maschine beyläufig auf 12 Schuhe, sowohl wegen des Preises der Hülle als auch der Theuere der brennbaren Luft und der Schwürigkeit sich solche in großer Menge geschwind zu verschaffen..." (Saint-Fond, S. 38). Außerdem verwendeten die Brüder einen mit Gummi überzogenen Lederschlauch, um das Gas in den Ballon zu leiten; dies ist die erste technische Nutzung eines Gummischlauches.


nach oben Moosgummi

Unter Moosgummi versteht man sehr feinporöse, elastische Schaumgummis, die hauptsächlich zu Dichtzwecken verwendet werden.


nach oben Neopren

Neopren
**Bild**


nach oben Priestley


aus: Szabadváry

Joseph Priestley (13.3.1733-6.2.1804) war Geistlicher und Wissenschaftler. 1767 veröffentlichte er sein erstes Werk History and Present State of Electricity. Zu einer Zeit, zu der er neben einer Brauerei lebte (er war ja Geistlicher) beobachtete er, wie Kohlendioxid bei der Gärung entstand. Er sammelte dieses und brachte es in Wasser ein - tatsächlich erfand er damit das erste Mineralwasser, das künstlich mit Kohlensäure versetzt war. Als scharfsinniger Beobachter kam er dahinter, daß es unterschiedliche Arten von "Luft" gab. 1774 entdeckte er als Resultat seiner Arbeiten den Sauerstoff und versetzte damit der alchimistischen Phlogiston-Theorie den Todesstoß - obwohl er an ihr zeitlebens festhielt. Die Arbeiten Lavoisiers waren ihm bekannt, aber die Theorie der Verbrennung erkannte er nicht an.
Eher nebenbei erfand er 1770 den Radiergummi und erhob damit den Naturkautschuk von seinem Status als Kuriosität in ein etwas ernstzunehmenderes Produkt.
Priestley war jedoch auch Pastor und hatte liberale politische Ansichten. Seine Unterstützung der französischen Revolution büßte er mit der Feindschaft vieler Leute; sein Haus und sein Laboratorium wurden 1791 von einem wütenden Mob zerstört. Er verließ daraufhin England und verbrachte den Rest seines Lebens in den Vereinigten Staaten von Amerika als Unitarier-Priester.


nach oben Radiergummi

Der Radiergummi ist eine Erfindung Joseph Priestleys. Heutige Radiergumms bestehen nicht immer aus Gummi. Gerade die weißen, weichen Sorten mit hohem Abrieb sind aus Kunststoff. Die seit den 20er Jahren klassischen Radiergummis, insbesondere die von Pelikan - wer kennt nicht den rot-blauen Radiergummi? - enthalten auch heute noch Gummi als Basis.
Bertschi
schreibt: "1770 entdeckte der englische Mechaniker Edward Nairne, daß sich mit getrockneten Kautschukstücken Bleistriftstriche wegradieren ließen."
Kommentar RubberHans: Wer denn nun?


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