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1990-2000

Nach 2000

 

 

 
   

Stade 1960 – 1970

 

Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Stade

 

Die Bevölkerungszahl Stades stieg bis 1970 um mehr als 1000 Einwohner auf 31 700 an. Ein Anzeichen für eine zunehmende wirtschaftliche Dynamik, obwohl einige ältere Mittelbetriebe ums Überleben kämpften oder sogar in Konkurs gingen.

 

Das seit 1959 bestehende Zweigwerk der "Hamburger Flugzeugbau" (HFB) - 1969 von Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) übernommen - baute Teile des Transporters "Noratlas", des Geschäftsreiseflugzeugs "Hansa-Jet" und des Transportflugzeuges "Transall". Die Stadt profitierte von zunehmenden Gewerbesteuereinnahmen, die heimische Wirtschaft von Bau- und Zulieferaufträgen und viele Familien von der wachsenden Zahl der Arbeitsplätze.

 

Diese entstanden z.B. beim Bau (1960 – 62) des Ölkraftwerks "Schilling" durch die Nordwestdeutschen Kraftwerke AG (NWK) am Bassenflether Strand. Neben drei damals hochmodernen Kesselhäusern wurde der höchste Schornstein Deutschlands (220 m mit Fahrstuhl) errichtet. Die Elbe wurde mit den zweithöchsten Strommasten Europas gequert.

 

Die Möglichkeit, Dampf aus der Stromerzeugung für das Sieden von Salz zu benutzen, führte 1965 zur Verlegung der Stader Saline an die untere Schwinge. Die Norddeutsche Salinen GmbH der AKZO Gruppe war damals Deutschlands größte Saline und produziert mehr als 300 000 t pro Jahr.

 

Bereits 1967 wurde ein Antrag auf den Bau des Atomkraftwerks Stade eingereicht und noch im gleichen Jahr war Baubeginn. Proteste gegen den Bau fanden nicht statt. Stadt und Einwohner freuten sich über die technische Innovation.

 

1967 fielen auch die Entscheidungen über die Ansiedlung neuer Großindustrien auf dem Bützflether Sand (DOW, VAW,und AOS).

Flächen an der Verkehrsader Elbe im staatlichen Besitz, preiswerte Energie und vergleichsweise billige Arbeitskräfte, die in Landwirtschaft und Schifffahrt freigesetzt wurden, standen zur Verfügung. 1969 war Baubeginn, auch für den Abzweiger von der bestehenden Industriebahn über die Schwinge hinweg und auch für den Industrieanleger Bützfleth.

 

 

Leben und Wohnen in Stade

 

Das Bild der Innenstadt verändert sich kaum. Nur am Pferdemarkt gibt es sichtbare Veränderungen. Hier erhält die Stadtsparkasse 1959 – 63 einen Neubau.

 

Die Jahrhundert-Sturmflut am 16./17. Februar 1962 betrifft besonders die Altstadt zwischen Salzstraße und Schiffertor: Das Wasser strömt über die Schleusentore vor dem Alten Hafen. Deichbrüche am Harschenflether Weg und bei der "Symphonie" sorgen für großflächige Überflutung. In den folgenden Jahren werden die Deiche erhöht, an die Elbe vorgeschoben und Stade durch das Schwingesperrwerk gesichert.

 

Der wachsende Platzbedarf der Bundeswehr in Stade-Süd wirkt sich auf andere Stadtteile aus. 1960 wird eine neue Schule auf Hohenwedel als Ersatz für die "Flugplatz-Schule" gebaut.

 

Überhaupt wird in dieser Zeit von der Stadt und vom Landkreis viel Geld für Schulneubauten und Erweiterungen ausgegeben:

  • Neubau der Mittelschule auf der Camper Höhe. Das alte Mittelschulgebäude wird zuerst vom städtischen Bauamt, später von der Volkshochschule genutzt.
  • 1962-67 wird das Berufsbildungszentrum an der Glückstädter Straße errichtet.
  • 1967 erhält der Stadtteil Hahle eine Schule.

 

Eine weitere Folge des Raumbedarfs der Bundeswehr ist die Räumung des Krankenhauses in Stade-Süd. Von 1961 – 1967 erfolgt der Neubau eines Schwerpunktkrankenhauses auf dem Schwarzen Berg. Statt der geschätzten 18 Mio. kostet es 46 Mio. DM.

 

Die Räumung letzter Notunterkünfte und der Wohnungen im Kasernengelände hat rege Bautätigkeiten in allen Stadtteilen zur Folge. Es entsteht aber auch ein neuer Stadtteil: Seit 1967 wird durch die im Gewerkschaftsbesitz befindliche "Neue Heimat" als Bauträger das "Altländer Viertel" errichtet.

 

In die 60er fällt auch der Bau der Hansestraße, wo ein neues Gewerbegebiet entsteht. Die Vervollständigung dieses Straßenzuges zum Altstadtring wird geplant. Entsprechen des Zeitgeistes soll Stade zur Auto gerechten Stadt ausgebaut werden.

   
   
   
   
 

 

 

 
     
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