Around China Datong Xi'an Luoyang/ Shaolin Huangshan Mountain Shanghai Suzhou Beijing - letzter Tag

<  Luoyang   >

und das Shaolin-Kloster

  

1. Tag Luoyang: Auf der Suche nach Zugtickets

  

Diesmal auf Hard Seats ging die Zugfahrt nach Luoyang. Die Fahrt dauerte ja auch nur 7 Stunden - quasi eine Kurzstrecke.

Wie immer haben wir direkt am Bahnhof ein schönes Hochhaus-Kachel-Hotel gefunden, das uns auch insofern wieder ganz nützlich war, als dass wir den ganzen ersten nachmittag und Abend damit verbrachten, Zugtickets zu besorgen. Wir wollten eigentlich erst zum Zhangjiajie-Nationalpark weiterfahren, und als zweite Wahl stand Huangshan, der heilige Gelbe Berg, zur Debatte. 

Am Bahnhof wurde auch eine brockenhaft englisch-sprechende Angestellte gefunden, die uns aber anstelle der Fahrscheine eine Adresse  auf Chinesisch aufschrieb. Hilfreiche Jungchinesen, die ihr Englisch verbessern wollten, erklärten uns, es handele sich dabei um den Ostbahnhof. Sie haben uns dann dahin im Bus begleitet. Trotz unseres Mißtrauens über die Absichten der Jungs stellte sich bald heraus, dass sie wirklich nur helfen und Englisch sprechen wollten - das letztere wurde mit zunehmender Erschöpfung etwas lästig. Doch auch am Ostbahnhofs gab es höchstens Tickets für Sitzplätze, bei einer 12stündigen Fahrt über Nacht für die Chinesen zwar zumutbar ("Nur 12 Stunden"), aber für uns eher nicht. Deshalb schied der Nationalpark alsbald aus, und vom finsteren Ostbahnhof mit chinesischem Tanzkreis davor wollten wir nur noch zurück zu unserem schön beleuchteten Hauptbahnhof, um dort endlich die Tickets nach Huangshan - oder besser gesagt nach Nanjing zu kaufen, denn dort mussten wir umsteigen. Gesagt getan... Doch so einfach geht es nicht in China. Ich war inzwischen so entnervt, dass Johann die Verhandlungen weiterführen musste, während ich mir eine zu gut gekühlte Cola kaufte, die dann beim Öffnen nahezu  in meiner Hand explodierte. Aber der Stadn hat die geöffnete Cola umgetauscht und zurückgelegt. Insofern kein Problem... 

V.o.n.u.: 

Xi'an Hbf - Abfahrt nach Luoyang und

die Klos des Luoyang-Hotels

Am Ende vom Lied mussten wir die Fahrkarten wieder über Ticketgeier im Hotel besorgen. 

Bei der Planung unseres weiteren Vorgehens saßen wir auf den Treppen des Bahnhofsvorplatzes - mit dem Let's go - Reiseführer in der Hand - und umzingelt von unzähligen Schaulustiger, die sich auch nicht vertrieben ließen. Schon interessant, wenn Langnasen planlos sind...

Ebenfalls umzingelt wurde Britta aufgefunden, als sie spontan versuchte, uns ein Taxi zu besorgen, das uns am folgenden Tag zum Shaolin-Kloster fahren sollte. Denn eine organisierte Tour wollten wir so schnell nicht mehr machen...

Am Ende konnten wir uns zwischen einem VW Santana mit Klimaanlage, aber für 5 Fahrgäste vielleicht etwas zu eng, und einem neuen Minibus mit dubiösen Fahrern entscheiden. Wir vertagten alles auf den nächsten Morgen und zogen uns in unser schönes Hotel zurück: abgelaufene Teppiche, abbröckelnder Putz, durchlöcherte Bettbezüge und die charakteristischen schwarzen Haare auf dem Kopfkissen... Besonders malerisch waren die typischen Hockklos hier gestaltet - hinter Holzverschlägen mit abbröckelnder weißer Farbe, aber bei den Pissoirs jedenfalls mit Panoramablick über die Stadt und den bunt beleuchteten Bahnhof.

Erwähnenswert ist auch noch Big Ben, die Luoyanger Bahnhofsuhr, die uns die ganze Nacht durch ihre Melodie und das anschließende Klingeln wach hielt.

  

Links: Ausblick auf Luoyang

Mitte: Luoyanger Geschäftstreiben in der Nähe des Hauptbahnhofs

Rechts: Torbogen im Shaolin-Kloster

 

  
2. Tag Luoyang: Kungfu und Science Fiction
   
8.00 Uhr morgens: Abfahrt zum Shaolin-Kloster - 2 Autostunden über klapprige Landstraßen entfernt. Zum Glück hatten wir uns für den Minibus entschieden... Allerdings wurden noch eine Deutsche und eine Amerikanerin - beide in unserem Alter - eingeladen. Das entsprach nicht ganz der Abmachung mit den Fahrer- etwa genau so wenig wie der Stopp am nächsten Touri-Shop -, aber egal...

Wir wollten ja direkt (!) zum Shaolin-Kloster, aber wieder haben der Fahrer und sein dubioser Reiseleiter uns erst zu einem anderen Tempel gekarrt. erst als Johann mit allem Nachdruck erklärte, dass er etwas wichtiges im Shaolin-Kloster zu erledigen hätte, und nach eine weiteren halben Stunde Überzeugungsarbeit konnten wir dann endlich losfahren.

Als erstes brachten sie uns zu einer Vorführung der dort ansässigen Wushu-Schule, wo gemäß dem Kodex der Shaolin-Mönche Meditation in Form einer Art Kampfsport gelehrt und praktiziert wird. Nach deutlicher Preisreduktion durch Feilschen sahen wir, wie junge Chinesen durch die Lüfte sprangen, Eisenstangen an ihrem Schädel zertrümmerten und sich in Frösche und Affen verwandelten.

Besonders sehenswert war die Toilettenanlage der Schule, die einem riesigen Schweinestall mit Jaucherinnen gleichte. Dort hockten nun die Chinesen in armseliger Pose und schissen vor sich hin...

Dann ging's weiter zum eigentlichen Kloster in einem Tal in den Bergen, das jedoch ebenfalls gut touristisch erschlossen war. Besonders interessant waren hier die frei herumlaufenden Jungmönche mit kahlrasiertem Kopf (außer einem Zopf am Hinterkopf) und Trachten. 

Gegenüber liegt die Arhat-Halle mit unzähligen grimmig und lustig dreinschauenden Figuren.

Ein weiterer Stopp war der Pagodenwald am Hang eines der Berge, wo unzählige steinerne Pagoden als Grabmäler der Shaolin-Mönche aufgestellt waren, was wirklich sehr eindrucksvoll war.

Auf unsere ausdrücklichen bitten hin hielten die Fahrer auch noch am Wushu Cinema, wo ein Film üebr die Geschichte der Shaolin gezeigt wurde, und in der Science Fiction Hall an. Letzteres war besonders witzig und widersprach all unseren Erwartungen: Es war ein Kino wir wackelnder Sitzfläche, wozu ein völlig sinnloser, verschwommender Film über Karusselle, Wildwasser- und Achterbahnfahrten gezeigt wurde. Danach war uns dann wirklich schlecht...

Nach der anstrengenden und rasanten Rückfahrt über die schlaglöcherübersähten Landstraßen bekamen wir im Hotel noch die erfreuliche Nachricht, dass wir noch am selben Abend Richtung Nanjing abreisen durften.

1. bis 3. Photo:

Shaolin-Kloster

 

4. Photo:

Pagodenwald

V.l.n.r.: Shaolin-Kloster, militärische Touristen und Pagodenwald

  

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